Ihr Vorsitzender Dr. Stephan Walter tat die ersten Einzelheiten jetzt bei der Jahresversammlung seines Vereins im Lesesaal von Bad Eilsen kund. Es gibt auch einen echten Anlass dafür, das Vorhaben ausgerechnet 2006 zu realisieren. Die Stadt Schaumburg könne dann ihr 50-jähriges Bestehen als Verwaltungsgemeinde feiern, meinte Dr. Walter.
Unabhängig davon, ob das ein formaler Akt oder ein größeres Ereignis wird, die im Schaumburger Land gebliebenen Nachfahren der Stadtgründer wollen dafür sorgen, dass das Ganze noch einen zusätzlichen historischen Anstrich erhält. Schaumburg (Illinois) bekommt einen Gedenkstein aus der alten Heimat, geformt aus echtem Obernkirchener Sandstein.
Der erste Teil des Transportes verläuft so, wie es noch zurzeit der Auswanderer üblich war. Mit einem Pferdefuhrwerk wird das zentnerschwere Präsent von den Steinbrüchen auf dem Bückeberg talwärts befördert. Erster Aufenthaltsort ist die "Süße Mutter". Das Gasthaus soll einst diesen Namen erhalten haben, weil die Wirtin diePferde ihrer Gäste immer mit Zuckerstückchen verwöhnte. Soweit zumindest Dr. Walter. In Rinteln soll der Stein dann auf einen Weserkahn verladen werden, der das gewichtige Geschenk nach Bremen bringt. Von dort wird es den Weg der Auswanderer nehmen. "Wir möchten, dass diese Sandsteinplatte, möglichst noch mit einer Dinosaurierspur, an einer prominenten Stelle in der nordamerikanischen Stadt aufgestellt wird", lautet der Wunsch des Vorsitzenden. Zur Gestaltung verrät er bereits, dass die Wappen des Landkreises Schaumburg und der gleichnamigen amerikanischen Stadt eingemeißelt werden sollen.
Fest steht: Dieses Millionen Jahre alte Naturprodukt ist nicht der einzige Obernkirchener Sandstein, der seinen Weg in RichtungÜbersee genommen hat. Unter anderem wurde das weltweit begehrte Baumaterial für die Kathedrale in Baltimore verwendet. "Das war der Exportschlager des 16. und 17. Jahrhunderts", meint Dr. Walter.
Erste Sorgen wegen der Finanzierbarkeit des Vorhabens dämpft der SDAG-Chef mit dem Hinweis auf Sponsoren. Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier bestätigt, dass sowohl der Landkreis als auch die Schaumburger Landschaft und die Sparkasse dazu beitragen werden, dieses Projekt auf die Beine zu stellen.