Bad Nenndorf. Der Umsonstladen „Ümmesüss“ feiert am Sonntag, 8. Mai, sein zehnjähriges Bestehen. Ab 14.30 Uhr gibt es zu diesem Anlass ein buntes Fest in der Fußgängerzone.
Bad Nenndorf. Der Umsonstladen „Ümmesüss“ feiert am Sonntag, 8. Mai, sein zehnjähriges Bestehen. Ab 14.30 Uhr gibt es zu diesem Anlass ein buntes Fest in der Fußgängerzone.
Am 8. Mai 2006 hatte die Lokale Agenda den Umsonstladen eröffnet. Zuerst war das Geschäft direkt in der Innenstadt ansässig, doch schon bald zog es an den jetzigen Standort an der Hauptstraße 17a. Gefeiert wird aber in der Innenstadt, quasi in bester Lage: am Stadtbalkon. Dort singt der Shantychor „Leinen los“. Außerdem treten Musiker der Musikschule von Jo Göbel auf. Und Rosemarie Börner, Vorsitzende des Umsonstladen-Vereins, hofft, dass auch ein neues Ensemble der Schlaffhorst-Andersen-Schule bei der Feier singt. Dies ist aber noch nicht sicher.
Gegenüber dem Stadtbalkon baut der Verein einen Getränketresen auf. Speisen gibt es heiß vom Grill. Zum Essen und Trinken können die Besucher auf Biertischgarnituren verweilen, vor Niederschlag schützen drei große Schirme. Auch eine Glücksrad-Tombola ist geplant.
Börner hatte als Mitglied der Lokalen Agenda maßgeblichen Anteil an der Gründung des Ladens, der mittlerweile einen eigenen Trägerverein hat. Dessen Vorsitzende ist Börner seit Beginn. Derzeit arbeiten 14 ehrenamtliche Helfer im Umsonstladen – selbstverständlich nicht gleichzeitig. Börners „rechte Hand“ ist Anneliese Kräft. Der Flüchtlingszustrom hat die Arbeit verändert, derzeit kommen an den beiden Öffnungstagen – Montag und Donnerstag – mehr als 60 Kunden.
Häufig sind die Mitarbeiter auf Dolmetscher angewiesen. Oder es wird mit Händen und Füßen, manchmal sogar mit Zeichnungen gearbeitet. Einmal suchte ein Kunde im Laden nach „Kuchenwasser“. Die verdutzten Helfer konnten ihm bei diesem scheinbar exotischen Wunsch aber nicht helfen. Erst als der Suchende auf einen Wasserkocher zeigte, war klar, was er meinte.
„Ich hätte nie gedacht, dass das mal solche Ausmaße annehmen würde“, erinnert sich Börner an die Anfangszeit. Der Name Umsonstladen ist streng genommen Etikettenschwindel. Denn einen geringen Obolus – zwischen einen und fünf Euro – nehmen die Mitarbeiter für die meisten Waren doch. Allerdings würden die Kunden die entsprechende Ware im normalen Geschäft nur für ein Vielfaches dieser Summen kaufen können.
Die so gewonnenen Einnahmen sowie Spenden an den Verein haben einen angenehmen Nebeneffekt: „Ümmesüss“ kann regelmäßig Bedürftigen aber auch Vereinen Spenden zukommen lassen. „In den letzten zehn Jahren wurden über 45 000 Euro weitergegeben“, so Börner. Eine vom Umsonstladen eingeführte Idee sind kostenlose Kinofilme einmal im Sommer und einmal im Winter.gus