Buchholz (tw).
Nach dem Austritt von Buchholz' Bürgermeister Hartmut Krause aus der CDU (wir berichteten) soll die von dem Parteilosen angekündigte Wählergemeinschaft jetzt Gestalt annehmen. "Demokratie heißt selber machen ... Packen wir's an": Unter dieser Überschrift steht eine Einladung für Dienstag, 7. Februar, die Krause gemeinsam mitRolf Milewczek verfasst hat und die bis Mitte der Woche in 330 Exemplaren an die Buchholzer Haushalte verteilt werden soll; Milewczek, gleichfalls parteilos, sitzt bislang noch für die SPD-Fraktion im Gemeinderat.
Text der Einladung: "Wir möchten die Arbeit im Rat der Gemeinde Buchholz weiterführen. Die bisher im Rat geleistete gute Arbeit ist nach unserer Auffassung auch weiter sachorientiert, aber ohne Parteieinklüngel möglich." Damit's ein "sauberer" Start wird: "Ich habe das Papier selbst gekauft und bei der Samtgemeinde auf eigene Rechnung kopiert", sagt Krause; Milewczek habe den Text zu Hause am Rechner entworfen. Der Gemeinde seien somit keine Kosten entstanden.
Dass besagter Start nicht nur sauber ist, sondern auch gelingt, davon ist der Buchholzerüberzeugt: "Ich gehe davon aus, dass alle Parteilosen im Rat hinter der Gründung stehen." Krause nennt namentlich "seine" CDU-Fraktion, bestehend aus Thorsten Felgendreher, Friedrich Imhoff und Reimund Möller. Darüber hinaus sympathisierten auch die zwei parteilosen Mitglieder der SPD-Fraktion mit einer Wählergemeinschaft. Neben Milewczek ist das Angela Tosar. "Finden wir darüber hinaus noch fünf oder sechs interessierte Buchholzer, die bei uns mitmachen wollen, hätten wir auf Anhieb ein Dutzend Mitstreiter - das wäre dann mehr, als ich unter CDU-Flagge in Buchholz je zusammen bekommen hätte."
Gelingt es der CDU in Buchholz nicht, zur Kommunalwahl am 10. September 2006 eine - neue - Mannschaft aufzustellen, wäre das das Ende der politischen Arbeit der Christdemokraten in der Gemeinde.
Was Krause selbstüberrascht hat, ist, dass das Gründungs-Procedere völlig unbürokratisch von statten gehen kann: "Laut Rechtsauskunft der Kommunalaufsicht braucht unsere Wählergemeinschaft keinen Vereinsstatus; wir müssen also nicht mal ,e. V.' sein." Wichtig sei lediglich ein Protokoll, in dem die Kandidatenbis Anfang/Mitte Mai namentlich be
nannt werden.
Der Parteilose zum möglichen Ablauf des geplanten Infoabends: "Zunächst mal braucht die Wählergemeinschaft einen Namen." Eine Möglichkeit, die's aber nicht zwingend werden muss, sei "W.I.B." - "Wir in Buchholz". Die Anspielung auf "V.I.P." - "Very important persons" ist unverkennbar. Außerdem müsse sich die Wählergemeinschaft eine Sprecher ausgucken und natürlich erste Programmpunkte entwickeln. Das Erarbeiten einer Satzung sowie eines Logos könne dagegen auf später verschoben werden.
Bleibt die Frage, wie die Wählergemeinschaft den Kommunalwahlkampf finanzieren will: "Weitgehend durch Eigenmittel", sagt Krause. Einen Großteil der Summe werde er selber beisteuern - schließlich müsse er ja jetzt kein Geld mehr an seine Ex-Partei abführen.
Zur Erinnerung: Nach zwölf Jahren Mitgliedschaft in der CDU hatte Hartmut Krause am 31. Dezember 2005 seinen Parteiausweis mit der Mitgliedsnummer "04283" zurückgegeben. "Ich fühle mich in der CDU inzwischen nicht mehr richtig aufgehoben", begründet er seine Entscheidung gegenüber der Landes-Zeitung. Und ergänzt: "Der jüngste Wahlkampf, den die Partei auf Bundes-, aber auch auf Kreisebene geführt hat, war eine einzige Katastrophe." Auch die interne Ausein
andersetzung um die Nominierung des heimischen Bundestagskandidaten sei "beschämend" gewesen.
Termin:
Der Infoabend zwecks Gründung der Wählergemeinschaft Buchholz findet am kommenden Dienstag, 7. Februar, um 20 Uhr im Gemeindehaus, Bückebergstraße 26, statt.