Heeßen (sig).
Die Heeßer Schützen kommen ins Grübeln, als sie im "Heeßer Krug" hören, dass sie beim letzten Schützenfest ein Minus von 1500 Euro eingefahren haben. Es mehren sich die Stimmen, die das Schützenfest in der bisherigen Form in Frage stellen. Während der Generalversammlung gibt es eine lange und sogar hitzige Aussprache mit unterschiedlichen Standpunkten.
Schatzmeister Heiner Meier: "Das Minus ist zu groß; in der bisherigen Form können wir das Fest nicht mehr veranstalten; auch die Beteiligung der Bürger reicht nicht aus." Das Defizit wäre sogar noch größer geworden, wenn die Gemeinde nicht einen Zuschuss in Höhe von 500 Euro gewährt hätte, obwohl es diesmal kein Dorfgemeinschaftsfest im Schützenzelt gab.
Der Vize-Vorsitzende Fritz Rahe schlägt in die gleiche Kerbe, fordert lauthals, von der 2005 getroffenen Vereinbarung mit dem Schützenverein Bad Eilsen abzurücken. Mit dem Vorstand des Nachbarvereins hatte man sich darauf geeinigt, künftig alle zwei Jahre im Wechsel ein Schützenfest im Kurort und in Heeßen zusammen zu feiern. Rahe fordert: "Wir sollten heute klären, ob wir künftig überhaupt noch ein Schützenfest feiern. Wir können uns das nämlich nicht mehr leisten."
Die Teilnehmer der Jahresversammlung wollen schließlich, dass man nicht "wortbrüchig" wird und zumindest 2007 noch einmal als Ausrichter fungiert. Eine weitergehende Entscheidung wird erst später gefällt.
Schützenchef Gerhard Hasse will auch wissen, wie die Mitglieder zum Thema "Königschießen" stehen. Sollen die neuen Majestäten künftig nur noch alle zwei Jahre ermittelt werden, oder bleibt es bei der bisherigen Regelung? In diesem Fall gäbe es auch in den Jahren zwischen den Schützenfesten weiterhin ein Schießen um Königswürden.
In der Diskussion ist sogar die Rede davon, dass man bei einem Königsschießen ohne Schützenfest eher einen "anonymen" König ermitteln würde. Anderseits werden auch Bedenken geäußert, dass man den Majestäten nicht eine zweijährige Amtszeit zumuten sollte. Schließlich sind damit zahlreiche Verpflichtungen und Auftritte bei befreundeten Vereinen verbunden.
Dann entscheiden die Mitglieder, doch in jedem Jahr ein Königsschießen abzuhalten - unabhängig vom Ausrichten eines Schützenfestes. Damit sind keine größeren Aufwendungen verbunden. Und auch das darf dabei nicht übersehen werden: Trotz des Defizits beim Schützenfest endet die Jahresrechnung mit einem positiven Ergebnis.
Wichtige personelle Veränderung im Vorstand: Für Werner Melching wird Udo Derks (in Abwesenheit) zum neuen leitenden Schießwart gewählt. Der Schützenchef fordert seine Mitglieder abschließend zu einer stärkeren Beteiligung bei den Veranstaltungen auf. "Kommt runter vom Sofa, der Fernsehfilm wird eh wiederholt!" ruft er den Mitgliedern zu.