Schmarrie. Grausiger Fund am Lärchenbach zwischen Schmarrie und Beber: Unbekannte haben dort Reste von vier Zwergkaninchen abgelegt. Ob es sich dabei nur um illegal entsorgte Schlachtabfälle handelt oder ein Fall von Tierquälerei dahinter steckt, ist unklar. Das Kreisveterinäramt und der Tierschutzverein Bad Nenndorf und Umgebung sind eingeschaltet.
Noch immer schaudert es Sylvia Hamann, wenn sie an ihren Spaziergang vor wenigen Tagen denkt. Mit dem Hund läuft sie oft auf der schmalen Teerstraße in Richtung Herriehausen. Das Tier wird diesmal unruhig. Plötzlich entdeckt Hamann direkt neben dem Weg Kadaverreste. Als sie einige Stunden später wieder an der Stelle vorbeikommt, weist sogar ein Pfeil auf dem Asphalt auf den Fundort hin.
Jetzt hängt sogar ein Stück Fell in Augenhöhe im Gebüsch. Tierköpfe liegen offen da. Pfoten sind paarweise dekoriert worden. Die Schmarrierin verständigt Tierschützerin Jutta Schneider und übermittelt ihr Bilder. Diese wiederum schaltet den Schaumburger Amtstierarzt Ulf Güber ein.
Für Schneider ist der Anblick immer noch unfassbar: „Ist das ein perverser Spaß, oder hat hier eine Tierquälerei stattgefunden?“, fragt sie sich weiterhin. Sie habe in ihrer langen Tätigkeit „schon so manche Dinge erlebt“. Aber für diese Tat gebe es kein Beispiel.
Die makabre Dekoration eines der Felle und anderer Überreste sei nicht zu überbieten, bestätigt auch Güber auf Anfrage. Dass Tierabfälle illegal entsorgt würden, komme schon des Öfteren vor. Wenn aber „Felle wie Kasperfiguren im Busch hängen“ oder Tierköpfe und Pfoten dekoriert würden, dass sie „schockierend auf Spaziergänger wirken müssen“, sei dies ein nicht zu rechtfertigender Blödsinn.
Der Tierarzt wurde selbst tätig und sammelte die traurigen Reste ein, damit nicht weitere Passanten den Anblick ertragen müssen. Schneider wie auch Güber hoffen auf zufällige Augenzeugen, die Verdächtiges bemerkt haben könnten. Dann wollen sie mit aller Kraft gegen die Verursacher vorgehen. Für die Tierschutzvereins-Vorsitzende ist die Angelegenheit besonders ärgerlich.
„Wir haben schon so viel mit verwahrlosten Katzen und mit Hunden in unbeschreiblichem Zustand zu tun, dann müssen wir uns nicht noch um solche Vorfälle kümmern“, so Schneider. nah