Hameln-Pyrmont / Bückeburg (ube/rc).
Auf spiegelglatten Straßen sind im Weserbergland viele Autofahrer ins Rutschen gekommen. In Bückeburg krachte es innerhalb von nur drei Stunden 15-mal. Im Kreis Minden-Lübbecke registrierte die Polizei 37 Unfälle.
Im Landkreis Hameln-Pyrmont wurden am Dienstag bei fünf Karambolagen sechs Menschen leicht verletzt. Hier die Bilanz:
6.30 Uhr, Bad Pyrmont: Auf der Humboldtstraße schleudert der Opel einer Frau über den Gehweg gegen eine Hauswand.
16.30 Uhr, Dehmke: Die K
29 (Königsförde-Dehmke) ist mit Schneematsch bedeckt. Ein Landrover, der von einem Mann gesteuert wird, rutscht plötzlich auf die Gegenfahrbahn. Folge: Das schwere Fahrzeug stößt mit einem entgegenkommenden Auto einer Mutter zusammen. Die Ford-Fahrerin und ihre beiden Kinder (12 und 8 Jahre alt) werden leicht verletzt. Schaden: 12
000 Euro.
16.45 Uhr, Haus Harderode: Ein Auto prallt gegen einen Baum; der Wagen ist nicht mehr fahrbereit, muss abgeschleppt werden.
17.15 Uhr, Klein Süntel: Der VW Golf eines 45-Jährigen aus Klein Süntel gerät in einer Rechtskurve auf "extrem schneeglatter Straße und mit nicht angepasster Geschwindigkeit" (Polizei) auf die Gegenfahrbahn. Frontal prallt das Auto mit einem Krankenwagen des Centralen Krankentransports zusammen. Der VW-Fahrer sowie die Sanitäter (21 und 28 Jahre alt) kommen mit leichten Verletzungen davon.
18.30 Uhr, Bad Münder: Am Deisterbahnhof schlittert der Wagen einer Frau gegen ein Verkehrszeichen.
In Bückeburg hieß es: Großeinsatz für Rettungskräfte, Polizei, Krankenhaus und Winterdienst! Bei einsetzendem Regen verwandelten sich die frostigen Straßen der Stadt in spiegelglatte Rutschbahnen. Innerhalb von drei Stunden musste die Polizei zu 15 Unfällen ausrücken - ungezählt blieben die Karambolagen, bei denen sich die Beteiligten ohne die Polizei einigten. Es gab zwei Leichtverletzte.
Auch Fußgänger und Radfahrer waren betroffen. Allein zehn Verunglückte wurden in die Ambulanz des Krankenhauses Bethel mit Brüchen oder Prellungen eingeliefert, vier mussten stationär aufgenommen werden.
Von einer "seltsamen Wetterkonstellation" sprach der Einsatzleiter der Bückeburger Polizei, Kurt Wehmeier. Denn während die Kernstadt und die südwestlichen Ortsteile mit Glätte kämpften, waren Scheie oder Achumr nicht betroffen. Auch Nienstädt und Obernkirchen blieben verschont. Das Regengebiet zog Richtung Ahnsen und Auetal. Der berüchtigte Eilser Berg auf der A
2 blieb außen vor. Lediglich im Bereich Rehren registrierte die Autobahnpolizei zwei leichtere Unfälle. Aufgrund der Wettervorhersagen hatten die Autobahnmeistereien bereits gegen drei Uhr mit ihren Streudiensten begonnen.
Anders dagegen in Bückeburg, denn beim obligatorischen Anruf von Bauamtsleiter Gerhard Nass bei der Polizei gegen vier Uhr war noch kein Tropfen Regen gefallen. "Meine Männer sind im Berufsverkehr vom Eis überrascht worden, sind wegen Staus zum Teil mit eineinhalbstündiger Verspätung zur Arbeit gekommen. Entsprechend verzögert lief der Winterdienst an", schilderte Nass. "Für uns der denkbar ungünstige Zeitpunkt mit dem Eisregen: genau zwischen Aufstehen und Arbeitsbeginn."
Das waren die schlimmsten Unfälle im Kreis Schaumburg:
Am Kreisel Georgstraße wurde eine Frau leicht verletzt. Sie hatte ihr Fahrzeug noch vor dem Kreisel zum Stillstand bringen können, zwei weitere Pkw fuhren dann auf.
Auf der B
65 in Höhe Röcke verlor ein Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug, prallte gegen die Leitplanke und kam quer über beide Fahrbahnen zum Stehen. Der Fahrer eines Kleintransporters konnte noch bremsen, ein nachfolgender Pkw-Fahrer allerdings nicht. Er fuhr gegen den Kleintransporter und schob diesen anschließend auf den querstehenden Pkw.
Auf der Fahrbahn Richtung Bückeburg verlor ein Lübecker (28) die Kontrolle über sein Fahrzeug, schleuderte gegen die Leitplanke und wurde beim Zurückprallen vom Fahrzeug eines Mindeners (25) erfasst.