Obernkirchen (rnk).
Vor einem halben Jahr haben die Mitglieder des Fachausschusses sich gründlich den Parkplatz vor dem Freibad angeschaut. Und waren sich schnell einig: Mit ein paar Schaufeln Splitt und ein bisschen Teer ist es nicht getan, eigentlich müsste der gesamte Platz neu gemacht werden. Jetzt soll im Rahmen des Wettbewerbes der Grundstein für eine Neuordnung der Parkplatzsituation geschaffen werden. Politik und Verwaltung wollen Kontakt mit dem Mindener Ableger der Fachhochschule Bielefeld für Architektur und Bauingenieurwesen aufnehmen, dort sollen die Studenten Pläne erstellen, wie das Gelände künftig besser genutzt werden kann. Einen Preis wird es auch geben: 2500 Euro stehen im Haushaltsplan bereit.
Neben einer maroden Teerdecke stört Politiker und Besucher des Freibades vor allem der fehlende Platz: Die derzeitige Markierung der Stellflächen stammt aus einer Zeit, als das Freibad von deutlich weniger Besuchern genutzt wurde. Das hat sich bekanntlich in den letzten Jahren unter der Regie des Fördervereins gründlich geändert, allein in den letzten beiden Jahren wurdenüber 100
000 Besucher gezählt.
Verschärft hat sich die wenig befriedigende Parksituation noch durch den Erfolg des neuen Pächters im Restaurant "Am Sonnengarten". Hier finden immer mehr Veranstaltungen statt, von April bis Anfang November, wenn das Bad geöffnet hat, jagen sich die Bad- und Restaurant-Besucher gegenseitig die Stellplätze ab.
Wer keinen Platz findet, der weicht aus. Meistens in die Bahnhofsstraße, die sich längst zu einem inoffiziellen Neben-Parkplatz des Freibades entwickelt hat. Was auch daran liegt, dass den eigentlich vorgesehenen Ausweichparkplatz kein Ortsfremder und auch mancher Ortskundige nicht findet, weil er nicht besonders gut ausgeschildert ist: Ein Grüngelände kurz vor den Bahnschienen, ungefähr 100 Meter vom Freibad entfernt. Hier müsste zumindest das Gelände eingeebnet werden, bevor der erste Freibadbesucher seinen Wagen dort abstellen kann.
Mit der Fachhochschule in Minden haben Verwaltung und Politik schon einmal eine Lösung gesucht: Für die Harden Barracks, die seit dem Abzug des Militärs ungenutzt verfallen. Damals wurde keine realisierbare Lösung gefunden, doch das Einschalten von externen Fachleuten könne ja nicht schaden, betont Ratsherr Thomas Stübke von den Grünen, der ein erstes Vorgespräch mit Vertretern der Fachhochschule führte. Natürlich hänge eine Umsetzung der Pläne, wie immer sie aussehen mögen, von den Finanzen ab, weiß auch Stübke. Dennoch werde man "ergebnisoffen" die Vorschläge und Pläne des Wettbewerbes abwarten. Stübke kann sich sogar ein Parkdeck oder ein kleines Parkhaus vorstellen. Das würde zwar eher viel Geld kosten, aber durch die Gebühreneinnahmen Geld in den Stadtsäckel spülen.
Fest steht nur, wann der Parkplatz erneuert werden könnte - nur in der Zeit, in der das Freibad geschlossen hat. Und ob über den nächsten Winter das Wetter während einer längeren Baumaßnahme mitspielt, ist zudem reine Glückssache.