Bückeburg (rc).
Am Gevattersee in Evesen stapeln sich derzeit wieder einmal Müllberge: Zig Säcke voll mit Renovierungsmüll, eine halbe Wohnungseinrichtung und auch diverse Autoreifen samt anderen Auto-Ersatzteilen - sinnigerweise auch noch vor dem Hinweisschild "Landschaftsschutzgebiet - liegen auf dem Parkplatz am Zugang zum Badesee. Der Wind treibt Müllreste aus zerfetzten Säcken vor sich her, sie flattern in die Seen oder in die angrenzenden Gräben.
Bei der Fürstlichen Hofkammer als Eigentümerin der Gevatterseen ist das Thema seit Jahren ein Dauerbrenner. Nur Abhilfe konnte trotz intensiver Gespräche mit Landkreis und Stadt bisher nicht geschaffen werden: Zu abgelegen sind die Seen und zu groß, als dass sich jede Ecke kontrollieren ließe. Vor einigen Jahren errichtete Absperrungen und das Vertiefen von Gräben haben zwar das Problem gelöst, dass der Müll direkt an den Seen abgelagert werden kann, und auch zum Schutz von Kleinbiotopen beigetragen. Dafür wird der Müll jetzt aber direkt vor den Absperrungen abgelagert. Zweimal im Jahr sorgen Surfclub und Fischereiverein als Pächter mit Aufräumaktionen dafür, dass die Seeufer sauber sind. Regelmäßig kommen dabei volle Container heraus.
Bisher sei das illegale Müll- und Schuttabladen eher ein Problem im Sommer gewesen. Dass es jetzt auch im Winter immer schlimmer werde, sei eine neue Entwicklung, teilte Hofkammer-Chef Andreas von Graevemeyer auf Anfrage unserer Zeitung mit. Seit Jahren bemühe sich die Hofkammer, das Problem zu lösen. Bisher ohne Erfolg. Das ganze Gelände zu umzäunen sei viel zu teuer, außerdem müsste der Zaun äußerst stabil gebaut werden. Vermehrte Polizeistreifen oder aber Durchwühlen der Schuttberge nach Hinweisen auf die Verursacher seien ebenfalls ohne Erfolg geblieben.
Er könne nur an die illegalen Müllbeseitiger appellieren, ihren Müll auf legalem Weg zu entsorgen. Graevemeyer: "In Deutschland gibt es überall eine funktionierende Müllabfuhr, die nicht allzu teuer ist. Wir verstehen das Verhalten der Menschen nicht."
Der Hofkammer-Chef wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Gevatterseen nicht der einzige Brennpunkt sind, an dem die Hofkammer mit illegalem Müll zu kämpfen hat. Auch im Schaumburger Wald finden sich regelmäßig an Waldwegen oder aber Abstellplätzen diverse Müllberge - ebenfalls dort abgelagert von unverbesserlichen Zeitgenossen. Auch dieses Problem habe bisher nicht zur Zufriedenheit aller gelöst werden können, auch wenn diverse Parkplätze an den Durchgangsstraßen im Wald mit Steinen oder Baumstämmen gesperrt wurden.