ELBRINXEN. Der Spielmannszug Rot-Weiß steht vor einer richtungsweisenden Entscheidung.
Ein „weiter so“ darf und wird es nicht geben. In der Mitgliederversammlung sprach Vorsitzender Sven Horstmann die kritischen Punkte wie Teamarbeit und Übungsbetrieb an und legte damit den Finger in die Wunde.
Der Traditionsverein ist seit über 60 Jahren ein musikalischer Botschafter des Dorfes und auf den Volksfesten der Umgebung ein nicht wegzudenkender Spielbegleiter. Aber die Schar der Unentwegten, die auch an einem Montag ihr Musikinstrument benutzen und dafür notfalls einen Urlaubstag opfern können und wollen, ist kleiner geworden. Und dann ist die Spielfähigkeit zwangsläufig infrage gestellt. Wohin führt also der Weg der Rot-Weißen?
„Unsere Vereinsarbeit hat Tradition, ist aber auch eine Verpflichtung“, so Sven Horstmann, der seine Truppe mit deutlichen Worten an ihre Verantwortung erinnerte und auf die Vereinstugenden einzustimmen versuchte. An 15 Ausmärschen beteiligten sich die Musiker im vergangenen Jahr. Mit den Schützenfesten in Lügde, Sabbenhausen und natürlich Elbrinxen stehen seit Jahrzehnten drei Feste ganz oben auf dem Terminkalender. Speziell das dreitägige Schützenfest in Lügde erfordere – so Tambour Lars Horstmann – die Einsatzbereitschaft und den Willen aller Aktiven.
Insgesamt 28 Spielleute stehen beim Verein auf der Aktivenseite. Mit Bernd Busche, Jacqueline Sulimma und dem Vorsitzenden waren drei Akteure sogar bei allen Ausmärschen anwesend.
Dass ihr musikalisches Können unbestritten gut ist und weiterhin gefördert wird, dafür sorgt mit Maren Becker eine engagierte Übungsleiterin, die sich allerdings eine bessere Beteiligung an den Übungsabenden wünscht. „Hier fängt die Teamarbeit an“, so Gaby Dachrodt, seit jungen Jahren ist sie dabei und inzwischen Ehrenmitglied im Traditionsverein. In ihrem Redebeitrag forderte sie zu mehr Jugendarbeit auf. Mit professioneller Unterstützung werde sie mit einigen anderen wieder eine Jugendgruppe gründen, die den Fortbestand des Vereines „Rot-Weiß“ sichern soll.
Gefordert sind nun erst einmal die Aktiven, die Vereinstermine und private Verpflichtungen abstimmen müssen. Am Pfingstsonntag erleben sie ein Novum in ihrer Vereinsgeschichte. Dann heißt es: „Mit Uniform, aber ohne Instrument antreten zum großen Elbrinxer Schützenfestumzug.“ Mit Melina Herbst erschoss sich eine Spielfrau den Königstitel und regiert nun ein ganzes Dorf.HEB