Heeßen (tw).
Im
Gespräch mit der Landes-Zeitung hatte Heeßens Vizebürgermeister Kai Alack (SPD) bereits am 6. Januar - nach einem vorausgegangenen Ortstermin im kleinen Kreis - die Katze aus dem Sack gelassen. Seit Donnerstagabend ist es jetzt auch offiziell: Heeßen wird auf der Wiese hinter dem Gemeindehaus zwei wettkampfgerechte Boulebahnen anlegen. Der Beschluss der Politiker unter Vorsitz von Bürgermeister Wilhelm Brümmel (CDU) fiel einstimmig aus. Die (Erd-)Arbeiten sollen bereits im März beginnen.
Alack: "Viktor Brakowski, Leiter der Gefährdetenhilfe Bad Eilsen, will uns mit Manpower und Maschinen unterstützen, den Bodenaushub übernehmen und die Steine setzen. Und das alles - ein Glücksfall für uns - zum Nulltarif." Noch während der Sitzung hat sich aus den Reihen des Rates ein Baukomitee gebildet, das den Arbeitseinsatz koordinieren soll. Neben Alack gehören Gerhard Hasse (WGH), Bauausschusschef Heinrich Meier (CDU) und Finanzausschusschef Michael Sobbe (SPD) dazu.
Das Quartett, das auch selbst mit Hand anlegen will, soll darüber hinaus weitere Heeßer motivieren, zur Schippe zu greifen. Darüber hinaus wollen sich die Bürgervertreter Rat aus dem benachbarten Luhden holen.
Möglich wird der Bau der Boulebahnen, weil Gerhard Hasse, Eigentümer des fraglichen Flurstücks, sein O.K. dafür gegeben hat; die Anlage ist mit dem bestehenden Pachtverhältnis abgegolten. "Auch der Schützenverein", berichtet CDU-Fraktionschef Manfred Schönenborn, "hat nichts gegen den Bau in seiner unmittelbaren Nachbarschaft". Wichtig, weil die beiden Bahnen nach dem Willen des Rates hintereinander und parallel zum Kleinkaliber-Stand errichtet werden sollen. Charme dieser Lösung sei nicht zuletzt, dass dessen Wand gleichzeitig als Windschutz diene und auch kaum einer der Bäume im Eingangsbereich gefällt werden müsse.
Im Vorfeld des Votums hatte es zunächst eine längere Diskussion um die Frage gegeben, welcher Teil der Wiese für die Anlage der Bahnen am geeignetsten ist - und wie lang besagte Bahnen überhaupt werden müssen. "Eines ist klar: Den Bolzplatz werden wir dafür auf keinen Fall verkleinern", hatte Schönenborn vorgegeben, was dannKonsens werden sollte.
Nach Auffassung Thomas Zerner (Ingenieurbüro ILE-X, Bückeburg) ist die Stelle, die sich der Rat ausgeguckt hat, allerdings ein "Engpass" und damit ein "hochsensibler Bereich". Der Landschaftsplaner, der der Sitzung als Berater beiwohnte, hatte in seinem Entwurf für den künftigen "Dorfmittelpunkt von Heeßen" (wir berichteten) zwar auch eine Boulebahn vorgesehen, aber an der entgegengesetzten Seite der Wiese. Zerner: "Boulebahnen haben in der Regel eine Länge von jeweils 26 Metern. Diese Länge wird bei uns aber nur selten voll ausgespielt." Mit Blick auf die Platzverhältnisse böte sich an besagter Stelle daher auch der Bau von zwei wesentlich kürzeren Bahnen an.
Dem indes widerspricht Heinz Wischnat vor dem Hintergrund der Entwicklung im heimischen Kugelsport. "Die Gründung einer Boule-Liga in Schaumburg scheint unmittelbar bevorzustehen. Da sollten sich die Bahnen in Heeßen nicht selbst ,disqualifizieren', indem sie nicht die für eine Meisterschaft adäquate Länge haben", unterstreicht der Gemeindedirektor.