Wer Geld verdient, darf es dann auch ausgeben und dazu gab es auch in diesem Jahr beim traditionellen Herbstfest wieder etliche Gelegenheiten. Rund 100 Aussteller, Händler und Karussellbetreiber kamen wieder an den Deister und boten von warmen Filzpantoffeln und dicken Wollsocken für frostige Zeiten bis zu Haushaltswaren, Schmuck und Gewürzen ihre Spezialitäten an. Die Schnäppchenjäger konnten wieder stöbern und die Kinder entdeckten jede Menge Buden zum Mitmachen wie Dosenwerfen und andere Geschicklichkeitsspiele.
Doch auch die Schüler erledigten zuvor ihre Pflicht und durften erst nach dem Büffeln in der Schule ihre angesagtesten Treffpunkte aufsuchen. Das waren in diesem Jahr die Berg-und-Tal-Bahn und der „Jumper“. „Richtig schön“ findet der 13-jährige Leon, dass er zusammen mit seinen Freunden Hendrik, Florian und Bennett nach dem Unterricht seinen Runden über den Herbstrummel drehen konnte.
In diesem Jahr sparten pfiffige Besucher nicht nur bei diversen Schnäppchen. „Wir führen die Rodenberger mal ein bisschen in die Energiesparwelt ein“, sagte Jens Brenker, Energieberater von E.on, der sich im knallroten Firmenbus Zeit für die Beratung nahm.
Fleischerei Meyer sparte hingegen weder bei Grünkohl und knackiger Wurst noch an Energie. Bei kuscheligen Temperaturen unter Heizpilzen ließen es sich die Gäste schmecken.
„Hier gefällt es mir immer“, schwärmte Irene Jäkel aus Gehrden über den Martinimarkt und schwelgte in Kindheitserinnerungen. Damals lebte sie nämlich in Lauenau und marschierte mit ihren Freundinnen die ganze Strecke zu Fuß, um das Busgeld auch noch zum Karussellfahren zu haben. „Hier gab’s schon früher immer tolle Sachen“, erinnerte sie sich.
Das hat auch Angelika Tölke gemerkt, die auf der Suche nach einem passenden Geburtstagsgeschenk für ihren Bruder in Rodenberg fündig geworden ist. Außerdem hat sie Strümpfe entdeckt, die genauso gut sind wie selbst gestrickt. „Wir genießen den Tag“, sagt die Beckedorferin, die zum ersten Mal den Martinimarkt besuchte und auf jeden Fall im nächsten Jahr wiederkommen will.
Selbstverständlich ist der Besuch für die Rodenberger obligatorisch. „Ich gehe dreimal“, gestand Manfred Jacob, der morgens, mittags und abends bummeln ging. Aber auch das Treiben in Wiedensahl will er sich nächste Woche nicht entgehen lassen.