Zwei Wochen vor Totensonntag kam den kabarettistisch orientierten Zeitgenossen das Programm mit dem Titel „Oma Elsbeth und der Sensenmann“ augenscheinlich nicht rundweg ungelegen. Zumindest stellte „Öhmchen“ unter Beweis, dass im Umfeld des Schnitters nicht nur Trübsal geblasen werden muss.
Schon das Äußere der Hochbetagten – Kleinkrempenhut, Handtasche, Krückstock, Handschuhe, Söckchen und geschnürte Schuhe – zauberte erste Schmunzler in die Gesichter des Auditoriums. Womöglich war das Outfit ihrer Abstammung aus einem alten Adelsgeschlecht – „in Wirklichkeit heiße ich Elisabeth von Kalkreuther“ – geschuldet.
Zu den Blaublütigen fällt „Oma Elsbeth“ wie zu vielen anderen Weisheiten ein relativierender Nachsatz ein. „Beim Adel ist es allerdings wie bei der Kartoffel: Die beste Seite liegt unter der Erde.“ „Die Guten sterben immer zuerst – man muss sich schämen, dass man überhaupt noch lebt.“ „Helfen Moorbäder denn gegen Rheuma? – So kann man sich schon mal an die feuchte Erde gewöhnen.“ „Meine Putzfrau ist auch schon tot – die kehrt nie wieder.“ „Ich bin dem Tod schon einmal von der Schippe gesprungen – und habe mir dabei den Fuß verknackst.“
Dass Kuboschek nicht mit der Kalauer-Keule daherkommt, sondern mehr dem hintersinnigen Witz frönt, dass sie nicht auf schallendes Gelächter sondern auf charmante Heiterkeit abzielt und dass sie ihren Sensenmanngeschichten keinen übermäßig dicken Trauerrand gönnt, kommt bei den Zuhörern gut an. Da nimmt es nicht wunder, dass trotz Totensonntagsnähe selbst eine Allerweltserkenntnis von „Oma Elsbeth“ Applaus erhält: „Es gibt auch Völker, die aus einer Beerdigung ein richtiges Fest machen.“