Dieses Motto - das heißt konkret: "Sommerwind und Blaue Nächte" und fasst auch recht gut zusammen, was der autodidaktisch zum Malen gekommene Holst mit seinen Exponaten zum Ausdruck bringt.
Bemerkenswert: Während die meisten Arbeiten sich in ihrer emotionalen Farbigkeit weitgehend lösen vom Gegenständlichen, finden sich in der Ausstellung einige Blumenmotive von überraschender Naivität, die sich erkennbar in verblüffender Konvention um naturalistische Wiedergabe bemühen.
Das gilt in Ansätzen auch für so sehnsuchtsvolle Motive wie "Die Reise", in denen ein Mensch sich im Boot auf das offene Meer hinauswagt - eine Szenerie, die verheißungsvoll über die damit verbundenen Gefahren hinwegzugleiten scheint. Holst empfindet Exotik und Fremde offenkundig nicht als Bedrohung, sondern als Ziel.
Andererseits stechen unter den blaugetönten Arbeiten Bilder wie "Unterwelt" heraus, deren verkästelt-verknastete und symbolgetragene Labyrinthe als Traumlandschaften erscheinen, die man mit dem Künstler nur sehr ungern teilen möchte.
Dann wieder unter dem merkwürdigen Titel "When a blind man cries" die ziemlich kryptische Botschaft einer transparent gewandeten Nymphe mit Schirm - und auf nahezu allen Bildern hat Holst eine leuchtende Erdbeere versteckt, die längst zum Teil seiner Signatur geworden ist. Buchholz würdigte den gebürtigen Ahnsener in seiner Ansprache mit seinen Um- und Irrwegen zur bildenden Kunst als einen Künstler, dessen Arbeiten vor allem auf positive Assoziationen drängen und sah darin auch ein wichtiges Moment der Auseinandersetzung gerade für das eher zufällige Publikum im Rathaus. Ein Aspekt, der für sich genommen schon einen Besuch der Rathausgalerie anraten lässt.