Hagenburg. Energiehandel, Autowäsche und Tankstellen – das sind die drei Säulen, auf denen die Rakelbusch Heizölhandel GmbH gebaut ist. Mittlerweile sitzt mit dem 32-jährigen Henning und seinem 28-jährigen Cousin Matthias nach betriebswirtschaftlichem Studium die nächste, insgesamt fünfte Generation als Assistenten der Geschäftsleitung im Verwaltungssitz an der Hagenburger Hainholzstraße.
Hagenburg. Energiehandel, Autowäsche und Tankstellen – das sind die drei Säulen, auf denen die Rakelbusch Heizölhandel GmbH gebaut ist. Mittlerweile sitzt mit dem 32-jährigen Henning und seinem 28-jährigen Cousin Matthias nach betriebswirtschaftlichem Studium die nächste, insgesamt fünfte Generation als Assistenten der Geschäftsleitung im Verwaltungssitz an der Hagenburger Hainholzstraße.
Ihre Väter Friedrich (61), der zur Unterscheidung von drei Vorgängergenerationen mit dem Namen Friedrich nur Friedel gerufen wird, und Peter (60) leiten das Unternehmen. Doch der Generationswechsel ist absehbar. „Neu aufgestellt“ sei die Firma, meint Friedel Rakelbusch. Beziehen sie das aktuell auf die personelle Situation, sorgten Friedel und Peter Rakelbusch in den vergangenen Jahren selbst dafür, dass zum traditionellen Geschäft mit dem Heizöl der Sprung in andere Geschäftsbereiche gelang.
Nachdem die Brüder 1987 die erste GmbH in Stadthagen gegründet hatten, eröffneten sie in der Kreisstadt zwei Jahre später die erste Tankstelle mit Waschanlage und Gasrückführung, 1999 folgte Hagenburg, 2004 Barsinghausen und 2005 Auhagen. Seit 2011 betreiben die Unternehmer eine Waschstraße in Hameln, 2015 übernahmen sie eine zweite Tankstelle in Barsinghausen.
Doch liegt der Fokus nicht nur auf dem Service und dem Benzin: Chancen haben die Firmenchefs immer im Wandel der häuslichen Energieversorgung innerhalb von 100 Jahren gesehen und sie konsequent genutzt: Aus dem Kohlenhandel, den Gemeindediener Friedrich Rakelbusch 1914 auf dem Grundstück seines Schwagers kurz hinter dem Hagenburger Ratskeller ausweitete, ist in etwas mehr als einem Jahrhundert ein regional operierendes Unternehmen geworden.
Genützt hat dem Gründer und seinen Nachkommen der direkte Anschluss mit einem firmeneigenen Gleis an die Steinhuder-Meer-Bahn. So bestand neben dem Bahnhof Hagenburg im Schuppen am Hainholz bis in die achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts auch ein Landhandel.
Nach dem Heizölboom in den sechziger Jahren, der die Kohlefeuerung ablöste, wagte das Unternehmen vor drei Jahren mit der Gründung einer Einkaufsgemeinschaft für Strom und Gas wieder mal einen Einstieg in ein neues Energie-Kapitel. Zuvor hatte es auch schon Chancen gegeben, als Zwischenhändler aufzutreten. „Das wollten wir nicht“, sagt Friedel Rakelbusch. „Wir wollten selbst die Verantwortung tragen.“ Mit dem neuen Erdgas- und Stromgeschäft trat die Firma zur Wunstorfer Wirtschaftswoche im April des vergangenen Jahres an die Öffentlichkeit.
Mailing-Aktionen verknüpft mit Preiserhöhungen beim Branchenriesen E.on spielten den regionalen Anbietern in die Karten: „Es läuft richtig gut“, bestätigte Henning Rakelbusch wiederum einen kleinen Boom für das Traditionsunternehmen im neuen Geschäftsfeld, und er hofft auf „enorme Wachstumsraten“.
Aus den zehn Angestellten aus der reinen Heizöl-Epoche mit der Tankwagen-Flotte sind mittlerweile 80 Mitarbeiter geworden. Erstmals beschäftigt die Firma auch zwei Kräfte für den Vertrieb von Erdgas und Strom. Und ein Ende der Expansion ist für die Hagenburger Unternehmerfamilie noch nicht in Sicht. Mit der gebotenen Vorsicht sind weitere Übernahmen nicht ausgeschlossen. „Wir schauen, ob es passt“, gibt Friedel Rakelbusch die Marschroute vor. Man dürfe sich neuen Sachen nicht verschließen. Trotzdem muss er schmunzeln, wenn er mit Blick auf die Tankstellen sagt: „Ich hätte nie gedacht, dass ich mal Brötchen verkaufen würde.“