Das Polit-Magazin "Monitor" hatte der NOS und deren Bedrohungsstrategien, die auch gegenüber Polizei und Staatsanwaltschaft nicht Halt machen, am Donnerstag einen eigenen Beitrag gewidmet. Unter anderem berichtete vor laufender Kamera Frank Gockel aus Paderborn, Träger des Aachener Friedenspreises, wie er seit Monaten von der NOS verfolgt und mit dem Tod bedroht wurde. Auch Bückeburgs Leitender Oberstaatsanwalt Thomas Pfleiderer gab Auskunft über die heimische rechte Szene. Frank Rasche, Sprecher des Innenministeriums, betonte gestern gegenüber unserer Zeitung, dass man die NOS schon seit längerer Zeit beobachte und auch ein Verbot schon seit längerer Zeit prüfe - mit der Ausstrahlung der Sendung habe dies nichts zu tun. Bei der NOS handle es sich um eine ideologische Verbindung von Neonazis, die gemeinsam Straftaten begingen. Die drei Führungsfiguren bewertete Rasche als "gefährliche, mehrfach verurteilte rechtsextremistische Straftäter". Die Möglichkeiten eines Verbotes auszuloten, gehöre zur "Null-Toleranz-Strategie", die gegenüber der Neonazi-Gruppierung gefahren werde. Welche Chancen ein Verbot habe, wollte Rasche indes nicht bewerten.
Die Kehrseite der "Monitor"-Ausstrahlung: Auf den einschlägigen Internet-Seiten feiern sich die Schaumburger Neonazis jetzt als "aus Funk und Fernsehen bekannt". Je legendärer der Ruf, desto größer fällt in der Selbstwahrnehmung das Prestige aus.
Am Samstag, 30. Juni, ist ein weiterer rechtsextremer Aufmarsch unter Schaumburger Beteiligung in Herford geplant. Das Aktionsbündnis "Minden gegen Nazis" ruft die Einwohner Mindens und Schaumburgs auf, sich an der Gegendemonstration zu beteiligen. Sie beginnt um 11.30 Uhr mit einer Auftaktkundgebung gegenüber dem Bahnhofsvorplatz, an der Kreuzung Goebenstraße/Fürstenaustraße in Herford. Weitere Informationen unter: www.Herford-gegen-Rechts.de.