Landkreis.
Bis weit in die nächste Woche strömt Kaltluft aus Osteuropa zu uns. Bei einem zeitweise schneidend kalten Wind aus östlichen Richtungen schwanken die Tagestemperaturen um den Gefrierpunkt, während das Quecksilber in den Nächten besonders ab Wochenanfang auf unter minus fünf Grad abrutschen kann. Ab Montag steigen die Chancen auf Sonnenschein. Ob sich am Rande eines sehr stabilen Hochs über Nordosteuropa in der nächsten Woche der russische Eisschrank Richtung Mitteleuropa öffnet, bleibt abzuwarten. Eine durchgreifende Milderung ist derzeit jedenfalls nicht in Sicht.
Und wie sind die weiteren Aussichten für den Winter? Erstmals seit neun Jahren wird der Januar wohl mal wieder kälter werden als normal. Wichtige Voraussetzung: Eine Kälteperiode aus Osten noch vor dem Dreikönigstag (6. Januar), spätestens am 10. Januar. Diese Bedingung wurde diesmal zwischen Weihnachten und Neujahr erfüllt. Wissenschaftlicher Hintergrund ist die Erhaltungsneigung der Atmosphäre, die im Winter besonders groß ist. Dazu die Dezemberregel: "Entsteigt Rauch (bei tiefen Temperaturen) gefrorenen Flüssen, ist auf lange Kält' zu schließen."
Dass "Väterchen Frost" nicht nur Kindern, sondern auch Landwirten gefällt, zeigen Wetterweisheiten wie: "Januar soll krachen, wenn der Frühling soll lachen", oder "Im Januar besser der Wolf auf dem Mist als eine Mücke". Beiden Sprüchen ist die Sorge gemeinsam, dass ein zu milder Januar ein spätes (kühles) Frühjahr und eine Schädlingsplage im Sommer nach sich ziehen könnte.
Im Schaumburger Land war der Dezember mit einer Durchschnittstemperatur von 3,2 Grad um 0,9 Grad zu mild. 61 Liter Niederschlag in Bückeburg bedeuteten acht Prozent mehr als normal, während sich die Sonne mit 30 Stunden (minus elf Prozent) sehr sparsam zeigte. Erfreulich: Am 2. Feiertag kam die weiße Weihnacht doch noch. Ein bis drei Zentimeter Neuschnee überzogen Niederungen und Höhen. Kältester Tag in Bückeburg war der30. Dezember (Minimum minus 5,9 Grad), wärmster Tag der 16. Dezember (Maximum plus 8,9 Grad). 16 Frosttage, davon vier mit Dauerfrost, entsprachen dem vieljährigen Mittel (1961 bis 1990). An sieben Tagen lag in den Niederungen eine geschlossene Schneedecke, die am Silvestermorgen mit zwölf Zentimetern in Bückeburg ihre größte Höhe erreichte.
Jahresrückblick: Mit einer Durchschnittstemperatur von 10,4 Grad war das vergangene Jahr im Schaumburger Land um 1,2 Grad zu warm. Trotz des oftmals trüben Sommerwetters schien die Sonne erfreulich lange. 1606 Stunden ergab die Jahresbilanz für Bückeburg (plus 15 Prozent). Bei den Niederschlägen legte die Region mit rund 645 Litern eine Punktlandung hin.