Nenndorf/Rodenberg. Während die Kriminalstatistik des Polizeikommissariats Bad Nenndorf für 2015 sinkende Straftaten verzeichnet hat, ist bei der Verkehrsstatistik das Gegenteil der Fall: 682 Verkehrsunfälle mussten die Beamten in den Samtgemeinden Nenndorf und Rodenberg aufnehmen, 20 mehr als 2014.
Im Jahr 2013 waren es sogar nur 591 gewesen. Der Anstieg stimme mit dem Landestrend überein, berichtete Steffen Arndt von der Bad Nenndorfer Polizei. „Jedoch bewegen sich die Zahlen in einem tolerierbaren Schwankungsbereich und sind nicht besorgniserregend“, meint der Hauptkommissar.
Erfreulich ist hingegen, dass trotz mehr Unfällen weniger Personen schwer verletzt wurden (für die Polizei gelten Menschen als schwer verletzt, wenn sie länger als 24 Stunden in stationärer Behandlung sind). Jene Zahl sank von 22 auf 14 Personen im Jahr 2015. Leider befand sich darunter allerdings auch ein Mensch, der eine Kollision nicht überlebt hat.
Ebenfalls gestiegen ist die Anzahl der Fahrerfluchten nach Unfällen. Hatte die Polizei für 2014 noch 158 solcher Delikte verzeichnet, waren es im vergangenen Jahr 183 Fahrerfluchten. Die Täter seien meist die „typischen Parkrempler“ gewesen, so Arndt. Da sich im Nachgang häufig Zeugen gemeldet hatten, die der Polizei das Kennzeichen des Verursachers mitteilten, konnten 74 der 183 Unfallfluchten aufgeklärt werden. Aber niemand sollte sich zu sicher sein“, mahnte der Polizeihauptkommissar daher.
In Sachen Schwerpunkte für Kollisionen reihen sich alte Bekannte in die Statistik ein: Die Kreuzung „Drei Steine“ ist dort ebenso zu finden wie die Ampelkreuzung am Kraterzoo, die B 442-Einmündung in die Kreisstraße 53, die Autobahnabfahrten bei Lauenau und – aufgrund der Brückenbauarbeiten – der gesamte Bereich Messenkamp.
„Hauptursache für die meisten Unfälle bleibt immer noch erhöhte Geschwindigkeit“, so Arndt. Entsprechend haben die Beamten auch 2015 ein besonderes Augenmerk auf die Verkehrsüberwachung gelegt. 230 Verstöße wurden festgestellt.
Eine weitere Unfallursache ist die Ablenkung am Steuer durch das Handy. Auch dort hat die Polizei ihre Bemühungen intensiviert und 62 Personen erwischt, die während der Fahrt mit dem Smartphone agiert haben. Jene Zahl könnte dieses Jahr möglicherweise noch steigen, denn die Polizei plane den vermehrten Einsatz von Beamten in Zivil, um „das Entdeckungsrisiko“ der Polizisten zu minimieren.