"Der Umsatz stimmt einfach nicht mehr und war auch mit allerlei Aktionen und Bemühungen nicht mehr nach oben zu bekommen", nannte Inhaberin Beate Koß im Gespräch mit unserer Zeitung die Gründe für die Schließung. Das gute, klassische Fachgeschäft habe nach wie vor seine Bedeutung, obwohl sich das Kaufverhalten eines Großteils der Kunden geändert habe. Sie seien zunehmend preisbewusster, wollen nicht mehr so viel Geld für das höherpreisige Segment ausgeben.
Hinzu komme das Problem von Kleinstädten, in denen der Fachhandel nicht alles anbieten könne und sich auf ein bestimmtes Angebot und Marken konzentrieren müsse. Entsprechend seien die Kunden nach Minden oder in andere Großstädte abgewandert, berichtete Beate Koß aus ihren Erfahrungen. Ein weiterer Grund ist der Wandel in der Schuhbranche. Früher sei im Schuhfachhandel Exklusivität groß geschrieben worden, die Firmen hätten von selbst darauf geachtet, dass nur ein Geschäft vor Ort die Marke der Firma führt: "Heute geht es nur noch um Umsatz, jedes Geschäft kann jede Marke verkaufen."
Beate Koß wird sich jetzt mit ihren geschäftlichen Aktivitäten auf ihr zweites Geschäft, "Quick-Schuh" gegenüber der Stadtkirche, konzentrieren. Dessen Sortiment soll ausgeweitet und um einige höherpreisige Marken erweitert werden. Ob das Geschäft an diesem Standort bleibt oder aber an den von Schuh-Schulze zieht, ist noch nicht entschieden.
Schuh-Schulze wurde vor 84 Jahren vom Großvater von Beate Koß, Friedrich Schulze, an der Schulstraße gegründet und aufgebaut. Während des Krieges führte die Großmutter das Geschäft fort, dann folgten Ingeborg und Gerhard Knebel, die Eltern von Beate Koß, die 1995 das Geschäft übernahm. Vor 35 Jahren erfolgte der Umzug an die Lange Straße.
Beate Koß bedankte sich bei allen Kunden, die ihr in den Jahren die Treue gehalten haben. Gutscheine sollten beim am Freitag beginnenden Räumungsverkauf eingelöst oder verrechnet werden.
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