RISCHENAU. Wird der Schützenverein Rischenau in Zukunft nur noch alle zwei Jahre ein Schützenfest feiern?
Dieser Vorschlag des amtierenden Vorstands wurde in der Jahreshauptversammlung zum Teil emotional diskutiert, aber noch nicht abschließend entschieden. Im „schützenfestfreien“ Jahr soll dann das Königsschießen im Salkenbruch, wie zuletzt erfolgreich 2019 durchgeführt, als Familienfest aufgezogen werden. Während einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, in der auch Wahlen zum geschäftsführenden Vorstand nachgeholt werden, soll auch darüber eine Entscheidung fallen.
Im vergangenen Jahr hatten die Schützen zugunsten der 750-Jahr-Feier Rischenaus auf ein Schützenfest verzichtet, sich aber aktiv an der Organisation und Durchführung beteiligt. Das Königsschießen wurde als Bestandteil der Jubiläumsfeier als Familienfest mit zahlreichen weiteren attraktiven Aktionen für alle Generationen aufgezogen und erfüllte alle Erwartungen, das Konzept kam in der Bevölkerung gut an. Beim Königsschießen hatte sich Frank Bukowski durchgesetzt und dabei bereits seine künftige Königin Marie Schultze vorgestellt.
In der Jahreshauptversammlung präsentierte er jetzt seinen Hofstaat mit Florian Bracht, Rebecca Purat, Lukas Moschinski und Lea Wintjes.
Der Leiter der 44 Mitglieder starken Sportschützenabteilung, Frank Hippler, konnte erneut über positive Resultate bei Runden- und Ligawettkämpfen sowie Meisterschaften auf fast allen Ebenen berichten. Auf dem Gebiet der Stadt Lügde sind Rischenaus Schützinnen und Schützen weiterhin das Maß aller Dinge. Auch wenn händeringend Nachwuchs in allen Altersklassen und Disziplinen gesucht werde – „die fleißigsten Sportschützen sind die Jüngsten“, konstatierte Hippler. Im Schützenkreis Klippe seien sie derzeit konkurrenzlos. Beim Kreiskönigsschießen landete Oberst Andreas Meyer und beim Vereinsmeisterwettbewerb Luftgewehr Rafaela Trompeter jeweils auf dem 2. Platz. Damit die Erfolge anhalten, wird der Verein seinen Luftgewehrstand mit zehn Bahnen mit modernster Technik mit Fördermitteln umrüsten. Geschäftsführer Uwe Tölke berichtete, dass der Schützenverein Rischenau u. a. mit der Modernisierung seiner Schießsportanlage einer von sechs Vereinen der Stadt Lügde ist, die sich um 300 000 Euro Fördermittel des Landes für moderne Sportstätten in Lügde bewerben. Nach Aussage der Vorsitzenden des Stadtsportverbandes, Karin Trompeter, werde es in Kürze ein Schlichtungsgespräch beim Bürgermeister geben, nachdem man sich bisher nicht auf einen Verteilungsschlüssel einigen konnte.
„Wenn ich euch nicht hätte“, sprach Andreas Meyer in seiner Funktion als amtierender Oberst der Damenabteilung des Schützenvereins Rischenau seinen Respekt aus. Diese „starke Gruppe“, wie er sie nannte, wurde vor 50 Jahren gegründet und ist zu einer tragenden Säule geworden. Die Abteilungsgründerinnen Elli Gnade, Brigitte Köhring, Heide Kretschmann, Ani Lauterbauch, Renate Meier, Angelika Meinberg, Florentine Meyer, Margot Rahns, Waltraut Recker, Wilma Trompeter und Karin Zahlberg wurden jetzt vom Deutschen Schützenbund mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet. Gerhard Kindervater für 60-jährige und Ernst-Joachim Leßmann, Andreas Meyer und Jutta Seffer für 40-järige sowie Florian und Sascha Bracht für 25-jährige Mitgliedschaften erhielten ebenfalls Ehrungen.
Bei den Wahlen zum erweiterten Vorstand wurden Andras Meyer als Oberst, Torben Müller als Schießoffizier, Marie Schultze als stellvertretende Geschäftsführerin, und Nico Immel neu als Fahnenoffizier gewählt.