Darüber hinaus machten die 14 Künstler den Veranstaltern der örtlichen Trachtengruppe und der gesamten Ortschaft ein dickes Kompliment. Auf die Einladung habe man zunächst mit Unwissen reagiert, erklärte ein Sprecher. Alle hätten sich gefragt: „Wo liegt Scheie?“ Während des Erntefestes seien die Koordinaten indes unverrückbar deutlich geworden – „Scheie liegt in unseren Herzen.“ Da zudem Pastor Dr. Wieland Kastning, Stadtbürgermeister Reiner Brombach und Ortsbürgermeister Friedrich Meyer anerkennende Worte äußerten, verbuchten die Organisatoren das zweitägige Fest eindeutig auf dem Habenkonto der 35-jährigen Vereinsgeschichte.
Die roten Röcke fliegen zwei Tage lang
Am Samstag prägten das Toltern, der Transport der Kronen vom Erntebauern Heiko Fehring zum am Dorfgemeinschaftshaus stehenden Festzelt und der von „Wendys Five“ gestaltete Tanzabend den Programmablauf. Der zweite Tag erlebte Katerfrühstück, Versteigerung, Festansprachen, Ernterede, Trachten-Auftritte, Tanz im Festzelt und vor allen Dingen den mehrstündigen Festumzug als Höhepunkte. Die Fahrt der 17 prächtig ausstaffierten Gespanne führte vom Zeltfest über die Stationen Widdserburg, Rethof, Mittelstraße (Gümmers Hof), Nordhofe/Triftstraße (Zimmererplatz) und Dorfstraße/An den Höfen (Meiers Hof) zurück zum Ausgangspunkt.
Mit von der kurzweiligen Partie waren außer zahlreichen örtlichen Gemeinschaften der Schaumburger Ernteexpress und die Schaumburger Auslese sowie Abordnungen aus Heeßen, Rusbend, Echtorf, Südhorsten, Volksdorf, Evesen, Meinsen-Warber, Frille und aus der Kornmasch. Für die Sicherheit trugen die Kameraden der Feuerwehr Sorge, die überdies mit einem knallroten „Löschfahrzeug“ – „bei Feuer, Qualm und Rauch haben wir den längsten Schlauch“ – innerhalb des Zuges vertreten waren.
Besondere Farbtupfer lieferten außer den belgischen Gästen und den heimischen Roten Röcken beim Erntefest die Mitglieder der Winzertanz- und Trachtengruppe Enkirch. Über die von der Mosel kommenden Tänzer war der Kontakt zu den Dudelsackspielern geknüpft worden.