Rinteln (ur).
Zahlreiche Persönlichkeiten aus dem Schaumburger Kulturleben sowie aus der Kommunalpolitik waren der Einladung des Kulturrings zum Empfang im Ratskeller anlässlich des 25-jährigen Bestehens dieser Initiative gefolgt.
Vorsitzender Einhard Bormann begrüßte die Gäste von nah und fern, darunter neben Vertretern anderer Kulturträger, Abonnenten, ehrenamtlichen Helfern, Mitgliedern und Vorstandskollegen auch einige "Männer und Frauen der ersten Stunde". Ein besonderer Dank galt dabei Edeltraut Müller, die bereits vor Gründung des Kulturrings für einen regelmäßigen Theaterbetrieb in Rinteln gesorgt hatte.
Dann gab Bormann einen Rückblick auf die Entwicklung des Kulturrings, dem es über zweieinhalb Jahrzehnte gelungen sei, mit finanzieller Unterstützung durch Politik und Sponsoren ein anspruchsvolles Programm auf die Beine zu stellen. Bestätigt werde der Verein in diesem Bemühen durch einen treuen Publikumsstamm. Ausführlich schilderte der Vorsitzende, wie ein Programm nach Sichtung der Angebote und Prüfung der materiellen und räumlichen Möglichkeiten in enger Zusammenarbeit zwischen Vorstand, Beirat und der Geschäftsführerin, Anneliese von Meien, entsteht.
In der Hoffnung auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit allen Bühnen, Förderern und nicht zuletzt dem Publikum übergab er das Wort schließlich an Bürgermeister Karl Heinz Buchholz, der an die Schwierigkeiten des Anfangs erinnerte.
Erst unter dem sanften Druck finanzieller Argumente habe man sich seinerzeit in Rinteln entschließen können, unterschiedliche Initiativen und Ansätze im Kulturring zu vereinen. Nachdrücklich bekannte sich Buchholz auch zur finanziellen Verantwortung der Kommune für ein breitgefächertes Kulturleben - und das nicht etwa nur, um den Kulturenthusiasten einen Gefallen zu tun: "Es gibt Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft und Kultur - und damit gehört Kulturförderung auch zu einer modernen Standortentwicklung. Niemand möchte in einer Stadt leben, in der die Bürgersteige nach Ladenschluss hochgeklappt werden."
Angesichts der bevorstehenden Premiere der Landesbühne mit den "Topdogs" animierte das Stadtoberhaupt abschließend zur Wahrnehmung solcher Angebote mit den Worten: "Runter vom Sofa und rein in den Brückentorsaal!" Als einer der "Gründungsväter" erinnerte Volkshochschulleiter Horst Quante an eine Begebenheit aus der Anfangszeit, die leicht auch zum vorzeitigen Ende des Kulturrings habe führen können: Für die Eröffnungssaison habe man damals die gefeierte Diva Margot Werner mit ihrem Klavierbegleiter Max Greger jun. über eine Schweizer Agentur verpflichtet, obwohl das ein echter finanzieller Kraftakt gewesen wäre: "Zum Glück waren die Karten schnell ausverkauft, doch als wir noch mit dem Büro der Künstlerin Einzelheiten zur Bühnengestaltung absprechen wollten, erfuhren wir: Der Vertrag war nicht gültig - die Werner hatte sich längst von dieser Agentur getrennt". Zum Glück konnte man die Künstlerin in letzter Minute privat erreichen und sie doch noch für den Auftritt in Rinteln gewinnen, der dann zum erwarteten Erfolg wurde.
Beim anschließenden Smalltalk wurde noch an die eine oder andere Anekdote aus 25 Jahren Kulturarbeit in Rinteln erinnert - dann aber hieß es raus aus dem Ratskeller - schließlich wartete ja schon das Ensemble der Landesbühne im Brückentor darauf, dass sich der Vorhang zur Premiere hob.