Die Diskussion ins Rollen gebracht hatte der SPD-Umweltexperte Wolfhard Müller unter dem Tagesordnungspunkt „Anfragen und Anregungen“. Dort merkte er an, dass die Wiese „völlig überladen“ sei und eigentlich aus dem Landschaftsschutzgebiet herausgenommen werden müsste. Dort sei „ständig was los“. Die Wiese sei schon als ständiger Parkplatz genutzt worden, als nach dem Brand und dem Wiederaufbau bei „Bauerngut“ Platz benötigt wurde. Müller: „Schon da haben wir die Augen zugedrückt.“ Die Verordnung sei doch nur noch eine Pro-forma-Verordnung“, stellte er fest. Und wetterte: „Soll der Fürst doch machen, was er will. Aber er muss für Ausgleich sorgen.“ Und schlug vor, dass der Gevattersee als Ausgleichsmaßnahme genommen wird: „Der darf auch nicht so verhunzt werden.“ Da müsse die Fürstliche Hofkammer als Eigentümerin tätig werden.
Unterstützung erhielt Müller vom Ausschussvorsitzenden: „Das fing mal ganz locker an.“ Inzwischen habe die Zahl der Großveranstaltungen im oder am Schloss erheblich zugenommen. Und erinnerte an Landpartie, Ährensache und Weihnachtszauber oder das Mittelalterliche Spectaculum, wo die Wiese als Parkplatz und Zeltlager genutzt wird. Die Stadt habe seinerzeit einer Sondergenehmigung zugestimmt, dass die Wiese als Großraumparkplatz genutzt werden darf, aber nicht in dieser Häufigkeit, hieß es im Ausschuss weiter. Die Wiese selbst war im Bereich der gedachten Zufahrten zu den Stellflächen im Zuge eines entsprechenden Antrages und seiner Genehmigung von der Hofkammer mit wassergebundenem Schotter versehen worden. Der Schotter ist inzwischen überwachsen, bis auf die Fläche im vorderen Bereich, wo die Shuttle-Busse abfahren.
Insinger erinnerte daran, dass die Landschaftsschutzgebiete in die Zuständigkeit des Landkreises Schaumburg fallen, der seitens der Stadt informiert werden soll: „Der Landkreis soll sich das ansehen und eine Aussage dazu treffen, ob die Nutzung noch mit der Verordnung eines Landschaftsschutzgebietes vereinbar ist.“ Die Antwort sollte zunächst abgewartet werden.
Was zumindest Wolfhard Müller nicht getan hat: Nach der Sitzung reichte er einen schriftlichen Antrag bei der Stadt ein, dass die Sondergenehmigung für das Parken zurückgezogen wird, wenn das Landschaftsschutzgebiet nicht aufgehoben wird.