Entstanden ist dieser Text in der „Schreibwerkstatt“ des Gymnasiums Adolfinum, einer Arbeitsgemeinschaft unter der Leitung von Deutschlehrerin Gabriele Hundrieser. Fast ein Dutzend Interessierte aus unterschiedlichen Jahrgängen lesen und schreiben dort gemeinsam, angeleitet, kritisch begleitet, aber nicht bevormundet. Man tauscht Ideen aus, trägt Entwürfe vor und verfertigt die unterschiedlichsten Texte. Ab und zu wird auch an Wettbewerben teilgenommen, je nach Gelegenheit, ganz nach Thema und Bedingungen. Und geschrieben wird tatsächlich auch mit Füller oder Stift, nicht nur auf Tastaturen.
Den „Tom-Sawyer-Preis“ hat die Stadt Rees am Niederrhein in diesem Jahr zum vierten Mal ausgeschrieben. „Abgefahren“ lautete das Motto. 540 Texte wurden eingereicht, aus ganz Deutschland, gestaffelt nach Altersgruppen. Was die Jury außer dem Text der jungen Luhdenerin noch für preiswürdig befand, ist nachzulesen in einem gleichnamigen Sammelband, den die Ausgezeichnete natürlich bei der Verleihung am vergangenen Sonntag schon ausgehändigt bekam. Als Preisgeld gab es 200 Euro, die Reise nach Rees für zwei Personen – und für die Unterbringung sorgten die umtriebigen Veranstalter ebenfalls.
Kein Wunder, dass Louisa Schwarze bestens gelaunt Richtung Niederrhein aufbrach. Sie gehört übrigens zum Abiturjahrgang 2011 und betreibt das Fach Deutsch auf erhöhtem Niveau. Vielleicht wird man auf der Zielgeraden, etwa bei der Wiederholung in Sachen Kleist, „Die Marquise von O.“, noch Zeit finden, um Schlusssätze wie diesen wirken zu lassen: „Ihre herabfallenden Augenlider beenden den unfairen Kampf.“