Nienstädt (jl).
Der Landkreis will die neue Beschilderung gegen Maut-Flüchtlinge auf der B
65 im Bereich Nienstädt/Sülbeck "so schnell wie möglich umsetzen". Das hat
Kreisdezernentin Ursula Krahtz am Mittwochabend in einer vom Gemeinderat Nienstädt organisierten Bürgerversammlung zugesichert. Wenn die Schilder stehen, will die Polizei verstärkt Präsenz zeigen. Das hat Mathias Schröder, Leiter Einsatz bei der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg, zugesichert.
"Wir haben den Eindruck, die Belastung ist noch höher", stieg die stellvertretende Bürgermeisterin Christiane Reckmann ins Thema Verkehr, Schwerpunkt Maut-Flucht auf der B
65, ein. Weil immer wieder Beschwerden von Bürgern gekommen seien, dass "in den Häusern die Tassen hochspringen", habe der Rat die Bürgerversammlung organisiert. Neben Reckmann saßen mehrere Vertreter der Straßenbaubehörde in Hameln, mehrere Repräsentanten der Kreisverwaltung sowie Mathias Schröder von der Polizei.
Dirk Lueg von der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr machte deutlich, dass für die B 65 zwischen Stadthagen und Bückeburg noch keine gesicherten Zahlen über die Mehrbelastung durch Lastwagen vorliegen. Der Ergebnisse der turnusmäßigen Verkehrszählung vom vergangenen Jahr würden zurzeit ausgewertet. Mehrere Bürger gaben zu Protokoll, dass beispielsweise in den frühen Morgenstunden die Lastwagen gleich pulkweise durch die beiden Orte fahren würden.
"Wir können auch ohne das Ergebnis sagen, wir haben mehr Verkehr", meldete sich Ursula Krahtz zu Wort. Die Kreisdezernentin verwies auf das neue Verkehrsschild, dass Lastwagen mit mehr als zwölf Tonnen Gewicht die Durchfahrt verbietet (wir berichteten). Dieses wolle der Kreis "so schnell wie möglich" installieren. Nötig sei indes eine großräumige Absprache, weil auch die Autobahnabfahrten entsprechend ausgeschildert werden müssten. Hierzu soll nach Angaben von Birgit Maiwald, der Leiterin des Kreisverkehrsamtes, am 16. Januar ein Abstimmungsgespräch stattfinden.
Auf Grund einer Frage des Ratsherrn Thomas Künzel wurde deutlich, dass die neuen Schilder ohne Kontrollen kaum Wirkung erzielen können. So sieht der momentane Bußgeldkatalog bei Verstößen nur 15 Euro vor. "Wir müssen ein höheres Bußgeld beantragen", reagierte Krahtz.
Mathias Schröder machte deutlich, dass eine wirksame Kontrolle des Verbotes "problematisch" sei. Er sicherte zu, dass die Polizei aber auf jeden Fall in der ersten Zeit spürbare Präsenz zeigen werde. Krahtz hoffte, dass das neue Schild zumindest auf gesetzestreue Lastwagenfahrer Wirkung zeigen werde und einTeil der "Mautverdrängten" zurück auf die Autobahn fänden.
Mehr als die "Brummis" nerven die Bürger offenbar etliche zu schnell fahrende Personenwagen die Nienstädter und Sülbecker, wie aus mehreren Äußerungen von Bürgern deutlich wurde. Schröder versicherte dazu: "Im Februar und März werden wir dort kräftig anwesend sein." Das gehöre zur neuen Verkehrssicherheitsoffensive (wir berichteten).