Landkreis (wm). Ärzte aus dem ganzen Landkreis und aller Fachrichtungen wollen am Mittwoch nächster Woche, am 18. Januar, nach Berlin fahren, um dort an der bundesweiten Protestaktion der Ärzteschaft teilzunehmen. Deshalb bleiben die Praxen an diesem Tag geschlossen. Wie Dr. Wolfrid Lübke, Orthopäde aus Rinteln, für seine Kollegen betonte, sei eine Notfallversorgung organisiert.
Die Versammlung derÄrzte fand in Rinteln im Hotel "Stadt Kassel" statt, wo auch Details über den Protesttag in Berlin bekannt gegeben wurden. So wird in Berlin im Saal des Hotels Maritim unter anderem der Präsident der Bundesärztekammer, Professor Jörg-Dietrich Hoppe, sprechen, danach Vertreter der teilnehmendenBerufsverbände ihre Forderungen formulieren. Dann soll die Versammlung eine gemeinsame Resolution verabschieden, bevor sie sich zum Demonstrationszug zum Bundesgesundheitsministerium sammelt.
Wie Lübke und Dr. Peter Kalbe aus Rinteln schilderten, befürchteten auch Schaumburger Ärzte "englische Verhältnisse" im Gesundheitswesen. Das bedeute, eine zeitgerechte und vor allem wohnortnahe Versorgung der Patienten sei unter den heutigen Bedingungen auf Dauer nicht aufrecht zu erhalten, die finanzielle Ausstattung der ambulanten wie klinischen Versorgung unzureichend. Die zunehmende Staatsflucht junger Ärzte, die ins Ausland abwanderten, müssten jedem deutlich machen, wie schwierig die Lage inzwischen geworden sei. Es gehe nicht an, dass "Gesundheitsbürokraten" hochqualifizierten Fachleuten vorschrieben, wie sie ihre Patienten zu behandeln hätten, heißt es unter anderem in einer Pressemitteilung der Ärzteschaft.
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