Evesen (aj).
Der Eveser Spielmannszug
will am 19. und
20. Mai sein 50-jähriges Bestehen feiern. Doch um sich entspannt zurückzulehnen, bleibt dem Leiter des Spielmannszugs, Karsten Theine, nur wenig Zeit. Jetzt hat er Mitgliederschwund, hohem Altersdurchschnitt und zu niedriger Probenbeteiligung den Kampf angesagt.
Die Mitgliederzahl des Feuerwehrspielmannzugs Evesen liegt auch weiterhin konstant bei 25 Aktiven. Im Gegensatz zu 2003, konnte der Mitgliederschwund also gestoppt werden. Das ist, zusammen mit dem Jubiläum, die gute Nachricht.
Angesichts einer - etwa auf dem Mindener Freischießen - geforderten Mindeststärke von 20 Musikern bleibt die Personaldecke aber mit 25 Aktiven dennoch beunruhigend dünn. Karsten Theine: "Ich kann nur hoffen, dass in Minden nicht zu viele Musiker krank sind oder aus anderen Gründen fehlen. Sonst wird es für uns eng."
Der Nachwuchsmangel schlägt sich aber auch im hohen Durchschnittsalter nieder. "Wir streben ein Durchschnittsalter von unter 30 Jahren an, um langfristig lebensfähig zu bleiben", sagt der Spielmannszugführer. "Unser Altersdurchschnitt, von mehr als 40 Jahren, liegt aber derzeit noch deutlich darüber."
Das neue Problembewusstsein scheint aberüber den Vorstand hinaus noch nicht bei allen Mitgliedern angekommen zu sein. "Soll ich dann etwa jeden Montag anrufen, wenn ich keine Lust habe, zu den Proben zu kommen", witzelt eine der Teilnehmerinnen nach der Aufforderung von Übungsleiter Helmut Hartmann, doch wenigstens Bescheid zu geben, "wenn man einmal nicht zu einer der Proben kommen kann."
Dass die Realität des Übungsbetriebs leider anders aussieht, weiß aber auch Helmut Hartmann: "Von null bis 35 Teilnahmen an den Proben war im letzten Jahr bei den einzelnen Mitgliedern Alles dabei."
Zumindest Helmut Hartmanns Ansatz "Wir müssen einmal wieder Noten pauken" klingt vielversprechend. Das aus der musikalischen Kinderfrüherziehung bekannte System, bei dem Zahlen die Anzahl der zuzuhaltenden Löcher einer Flöte angeben, soll also nun für die Fortgeschrittenen ein Ende haben.
Für den Erhalt des Eveser Spielmannzugs bleibt also zu hoffen, dass der gestiegene musikalische Anspruch lange genug anhält, um auch für neue und aufstrebende musikalische Talente wieder langfristig attraktiv zu werden.