Bückeburg (rc).
Mit Wirkung zum 1. April wird in der Stadtverwaltung ein neues Steuerungsmodell eingeführt. Statt fünf Amtsleitern wird es künftig nur noch drei Fachbereiche mit drei Fachbereichsleitern geben, einer davon ist der Bürgermeister. Ziel ist es, Hierarchien abzuflachen, um Reibungspunkte zu vermeiden. Zudem soll die Eigenverantwortlichkeit der Mitarbeiter gestärkt und damit deren Leistungsbereitschaft und -fähigkeit weiter verbessert werden, wie Bürgermeister Reiner Brombach in einem Pressegespräch mitteilte.
Auslöser der Umstrukturierung ist das Ausscheiden des bisherigen Hauptamtsleiters Werner Debbe in die Ruhephase seiner Altersteilzeit (siehe Bericht unten). Seine Stelle wird nicht mehr besetzt, sondern dem neu geschaffenen Fachbereich 1 "Zentrale Dienste, Finanzen, Öffentliche Einrichtungen" zugeordnet, der künftig von Stadtkämmerer Horst Tebbe geleitet wird. Der Fachbereich 2 umfasst die Bereiche "Bürgerservice, Jugend, Schulen und Sport"
und wird von Bürgermeister Reiner Brombach persönlich geleitet. Der Fachbereich 3 umfasst die Aufgabengebiete "Bauen und Planen" und wird künftig vom allgemeinen Vertreter des Bürgermeisters, dem bisherigen Bauamtsleiter Karlheinz Soppe, geleitet. Soppe soll übrigens in der März-Sitzung des Rates zum allgemeinen Vertreter des Bürgermeisters gewählt werden.
Die beiden bisherigen Amtschefs Heinz Niemeyer (Ordnungsamt) sowie Siegfried Demjanenko (Amt für Jugend, Soziales und Sport) bleiben für ihre jeweiligen Fachgebiete verantwortlich, nennen sich künftig Fachgruppenleiter. Neben ihnen wird es vier weitere Fachgruppenleiter geben: Bernd Meier für Zentrale Dienste, Bernd Wilharm für Finanzen, Karl-Heinz Fehring für Wirtschaftsförderung und Tourismus sowie Manfred Rettig für Bauen und Planung.
Wie Brombach erläuterte, bedeute das neue Steuerungsmodell nichts wesentlich Neues für die Arbeit der Stadtverwaltung. Sie arbeite seit Jahren mit flachen Hierarchien, ihm sei es in den vergangenen Jahren während seiner Zeit als Stadtdirektor darauf angekommen, die Eigenverantwortlichkeit der Mitarbeiter zu stärken. Vorgänge sollten von einer Hand von Anfang bis Ende bearbeitet werden, vielen sei eine Zeichnungsberechtigung eingeräumt worden. Nicht alles müsse über seinen Schreibtisch laufen, so der Bürgermeister weiter: "So viel Vertrauen muss sein."
Voraussetzung für das neue Modell sei ein ständiger Fluss von Informationen in alle Richtungen. Voraussetzungen, die die Verwaltung längst geschaffen habe. So seien Amtsleiterbesprechungen und eigene Amtsbesprechungen regelmäßige Termine in der Verwaltung.
Inhaltlich wird sich in den einzelnen Fachgebieten relativ wenigändern, wie Brombach weiter sagte: Wer welche Bereiche bearbeite, werde sich nicht ändern. Auch die so genannten Ordnungsziffern, mit denen gewährleistet ist, dass Verwaltungen und ihre Arbeit untereinander vergleichbar sind, werden beibehalten. Auch damit werde deutlich, dass die Bereiche weiter eigenständig arbeiten. Die Leitung des Fachbereichs 2 durch ihn sei wegen seiner speziellen Fachkenntnisse sachlich begründet gewesen. Schon zu seiner Zeit als Stadtdirektor habe er als der Jurist in der Verwaltung das Rechtswesen selbst geleitet.
Bis 2009 wird sich die Nichtbesetzung der Amtsleiterstelle Debbes im städtischen Haushalt kaum auswirken. Bis dahin steht Debbe weiter auf der Gehaltsliste der Stadt, wenn auch zu verminderten Bezügen.