Zurzeit, so Weigel, werde vor allem im Taubenberg, oberhalb von Hohenrode, aufgeräumt - auch für die Waldarbeiter ein riskanter Job. Die Stämme, die vom Orkan "Kyrill" wie bei einem Mikadospiel durcheinander geworfen worden sind, stehen unter extremer Spannung. Folge: Setzt man unbedacht die Motorsäge an, springt das Holz hoch und reißt. Mit gezieltem Maschineneinsatz, betonte Weigel, bemühe sich die Forstverwaltung, das Risiko zu minimieren, alle Arbeiter seien entsprechend geschult. "Keine Arbeit für Amateure."
Bis Ende letzter Woche sind im ganzen Bundesgebiet 158 Arbeitsunfälle bei Aufräumarbeiten im Wald gemeldet worden, es gab auch zwei Tote - zum Glück ist in unserem Bereich noch niemand zu Schaden gekommen.
In der nächsten Woche erwartet Weigel zusätzlich einen Harvester aus Schweden, der vor allem im Bereich Paschenburg eingesetzt werden soll.
Dass durch die Aufräumarbeiten die Wege völlig zerfahren würden, sehe man auch bei der Forstverwaltung mit Bedauern, aber, so Weigel, "wir haben keine andere Wahl. Denn bisher hat es nur einmal geregnet - und das war immer". Normalerweise würde man bei solchen Wetterverhältnissen nicht Holz rücken, aber die Zeit drängt - im April fliegt der Borkenkäfer, bis dahin muss das Holz aus dem Wald sein.
Bei Tündern hat die Forst einen Nasslagerplatz für rund 20
000 Festmeter eingerichtet. Das Verfahren basiert auf dem Prinzip der dauerhaften Erhaltung hoher Holzfeuchte mittels künstlicher Beregnung. Das Porensystem der eingelagerten Hölzer bleibt mit Wasser gefüllt und verhindert damit ein Eindringen der Luft beziehungsweise den Zutritt von Sauerstoff. Holzschädigenden Pilzen und Insekten wird damit die Lebensgrundlage entzogen.
Fichtenholz werde außerdem zurzeit mit der Eisenbahn nach Wismar gebracht - die Industrie nehme zum Glück derzeit viel Holz ab, wenn auch zu leicht sinkenden Preisen. Waren vor dem Orkan rund 80 Euro pro Festmeter zu erzielen, ist der Preis auf rund 70 Euro gesunken.