Rinteln/Extertal (crs).
Das ging flott: Nur gut zwei Wochen hat es gedauert, bis die Polizei der Autoknacker-Bande das Handwerk gelegt hat, die Mitte Januar an der ehemaligen Raketenstation bei Goldbeck zwei zuvor entwendete Golfs angezündet hatte (wir berichteten). Doch in dieser Tat erschöpft sich die kriminelle Energie der vier Tatverdächtigen noch lange nicht: Den jungen Männern im Alter von 15, 17, 20 und 21 Jahren werden 13 Kraftfahrzeug-Diebstähle, drei Brandstiftungen und zwei Einbrüche in ein Rintelner Modellbaugeschäft vorgeworfen.
Die jüngsten Diebstähle ereigneten sich am vergangenen Wochenende: In der Nacht vom 20. auf den 21. Januar wurde ein älterer VW Golf - in nahezu allen Fällen die bevorzugte Automarke der Täter - im Lipper Raum geklaut und kurz darauf am Parkplatz an der Kreisstraße 80 zwischen Krankenhagen und Möllenbeck abgestellt - und angezündet. Die Ortsfeuerwehren Krankenhagen und Exten löschten den Brand.
Als in der gleichen Nacht der Hamelner Polizei der Diebstahl einesälteren Golfs bekannt wurde, schalteten sich auch die lippischen Ordnungshüter in die Fahndung ein. Mit Erfolg: Gegen 1.30 Uhr fiel das gesuchte Fahrzeug in Bösingfeld auf. Noch in der Nacht wurden die vier aus dem Extertal stammenden Tatverdächtigen im Alter von 15, 17, 20 und 21 Jahren vorläufig festgenommen.
In den Vernehmungen stellte sich heraus, dass der 20-Jährige als Einziger einen Führerschein besitzt und die anderen zu den Diebstahlsorten gefahren hat. Der 21-Jährige, der auch als Kopf der Bande operierte, hat die Fahrzeuge aufgebrochen, kurzgeschlossen und sie vom Tatort weggefahren. Die beiden jüngeren Tatverdächtigen standen in der Regel "Schmiere", fuhren aber auch das eine oder andere Fahrzeug weg.
Insgesamt werden dem Quartett zwölf Pkw-Diebstähle, davon drei Versuche, und drei Brandstiftungen vorgeworfen. Ferner stehen die vier Ermittelten im Verdacht, zwei Einbrüche in ein Modellbaugeschäft in Rinteln und einen Mofa-Diebstahl im Extertal begangen zu haben.
Der 21-Jährige ist der Polizei nicht gänzlich unbekannt und sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft. Die anderen Täter sind wieder auf freiem Fuß.