Samtgemeinde Nienstädt. Die mögliche B 65-Ortsumgehung Nienstädt beschäftigt die Samtgemeinde mittlerweile seit rund 25 Jahren. Wie berichtet, ist die Maßnahme zwar im neuen Bundesverkehrswegeplan enthalten, die Chancen auf Realisierung sind aber eher gering. Während Samtgemeindechef Ditmar Köritz in einer Umgehung große Vorteile für Nienstädt sieht und Bürgermeister Gerhard Widdel (SPD) von einer „Erlösung“ spricht, hat sich die Samtgemeindefraktion der Grünen jetzt klar dagegen ausgesprochen.
Samtgemeinde Nienstädt. Die mögliche B 65-Ortsumgehung Nienstädt beschäftigt die Samtgemeinde mittlerweile seit rund 25 Jahren. Wie berichtet, ist die Maßnahme zwar im neuen Bundesverkehrswegeplan enthalten, die Chancen auf Realisierung sind aber eher gering. Während Samtgemeindechef Ditmar Köritz in einer Umgehung große Vorteile für Nienstädt sieht und Bürgermeister Gerhard Widdel (SPD) von einer „Erlösung“ spricht, hat sich die Samtgemeindefraktion der Grünen jetzt klar dagegen ausgesprochen.
In einer Pressemitteilung fordern sie Alternativen, um die „Rennstrecke“ (B 65), die Nienstädt und Sülbeck trennt, in den Griff zu kriegen. Die Fraktion ist der Auffassung: „Wir brauchen einen Paradigmenwechsel in der Mobilitätspolitik.“
Es habe schon etwas Ritualhaftes, wenn alle Jahre wieder mit papiernen Resolutionen den Anliegern an der B 65 in Nienstädt/Sülbeck Entlastung versprochen werde, heißt es weiter. „Statt der gebetsmühlenartigen Wiederholung nicht realisierbarer Planungswünsche sollten wir Nägel mit Köpfen machen und ähnlich wie in Hagenburg auf eine praktische Reduzierung des Lärms und der Geschwindigkeit drängen.“
Generell sollte darauf hin gewirkt werden, dass beim Thema Mobilität neue Akzente gesetzt werden, fordert die Fraktion. „Wir brauchen eben nicht nur Verkehrspolitik mit immer neuen Straßen, sondern angesichts der Ressourcenknappheit neue Mobilitätskonzepte.“
Selbstverständlich habe die Straße eine teilende Wirkung auf den Ort, räumen die Grünen mit Blick auf die Argumente des Samtgemeinde-Chefs ein. „Aber schauen wir doch mal zurück: Die aus den Wirtschaftswunder-Jahren stammenden Verkehrsplanungen [...] beinhalteten, dass jeder Bürger in einer Entfernung von 50 Kilometern eine Autobahnauffahrt erreichen sollte.“ Heute kämpfe man gegen die Folgen dieses „Planungswahnsinns“. Straßen seien zu Rennstrecken ausgebaut worden, auf denen Fahrer „in übermotorisierten, schweren Fahrzeugen“ herumrasten.
Auch die Automobilindustrie habe daran ihren Anteil. Anstatt Sprit sparende, leichte und geräuschärmere Fahrzeuge zu entwickeln, habe man tonnenschwere Fortbewegungsmittel produziert. Die Grünen schlussfolgern: „Wir sollten deshalb für Alternativen werben, statt alten Wein in neuen Schläuchen zu verkaufen.“kil