Luhden (tw).
Das Schicksal der 16 Birken im Norden der Sporthalle Luhden, die wegen Laub und Pollen bei Anwohnern für Ärger sorgen, ist besiegelt: Der Rat ist während seiner Zusammenkunft am Mittwochabend mit großer Mehrheit dem - einstimmigen - Votum des VA gefolgt. Die Bäume werden gefällt, "sobald es die Witterung zulässt", ergänzte Gemeindedirektor Heinz Wischnat gestern auf Nachfrage. Wer im Auftrag der Gemeinde die Kettensäge an die Stämme legt, ist noch offen. Zu dem Thema, TOP 1 auf der Tagesordnung, gab es, für viele der sieben Zuhörer überraschend, keine weiteren Meinungsäußerungen.
Gegen den Beschluss stimmte allein Heidrun Simon (CDU). Ihr Fraktionskollege Peter Zabold enthielt sich. Die SPD-Ratsherren Thomas Hahne und Horst Holtmann hatten sich im Vorfeld der Entscheidung als befangen erklärt, wirkten an dem Tagesordnungspunkt nicht mit.
Allerdings: Der Sportplatz soll nicht lange baumlos bleiben. "Jeder Baum, der gefällt wird, wird durch ein großes heimisches Exemplar ersetzt", so Wischnat im Beschlussvorschlag. Näheres wird eine Arbeitsgruppe klären, die sich innerhalb des Rates bilden soll; möglicherweise können künftig dann sogar mehr Bäume gepflanzt als jetzt abgeholzt werden. Bei der Auswahl werden die Bürgervertreter von Ulrich Grupe (Baumpflege Auetal) beraten, der eine Liste von in Frage kommenden Gehölzen erstellt.
Fest steht gleichwohl bereits jetzt: "Bürger können die Birken respektive das (Feuer-)Holz erhalten, wenn sie im Gegenzug für Ersatz sorgen", so Wischnat. Besagte Exemplare müssten aber eine Größe von mindestens drei bis vier Metern haben. Der Verwaltungschef: "Wir haben uns zu dem Schritt entschlossen, weil wir die Bäume als Gemeinde nicht verbrennen können." Die Stämme werden nach dem Fällen grob zerteilt; zersägen und abtransportieren müssen sie die Bürger.
Mit zu dem Ratsvotum, die Bäume zu fällen, dürfte das Sturmtief "Dorian" beigetragen haben, das am 16. Dezember 2005 eine der Sportplatz-Birken entwurzelt hatte (wir berichteten). Die Kontroverse hatte die Bürgervertreter insgesamt fünf Mal beschäftigt. Ihren Höhepunkt erreichte die Diskussion während der Ratssitzungam 27. September 2005, als die Politiker mit gleich zwei Gutachte(r)n konfrontiert wurden, die unterschiedliche Aussagen zum Schädigungsgrad der Bäume machten. Laut Grupe waren bis zu vier der Birken mit Sicherheit abgängig, den Zustand der übrigen hätten Bohrkernproben und eine nähere Untersuchung der Kronen klären müssen. Grupes Widerpart, ein von einem Luhdener Bürger bestellter Gutachter aus Gütersloh, war dagegen zu dem Schluss gekommen, dass alle 16 Bäume erhaltenswert sind.