Obernkirchen (sig).
Um Ausgaben zu sparen, hat die Stadt immer wieder notwendige Brandschutzmaßnahmen im Rathaus hinausgezögert. Schon 1995 hatte eine Prüfung durch Sachverständige des Landkreises ergeben, dass hier Handlungsbedarf besteht. Neun Jahre später wurde die Dringlichkeit bei einer weiteren Brandschau noch einmal unterstrichen. Ende 2005 hat der Rat endlich die Weichen für eine Beseitigung der Mängel gestellt und dafür in diesem und im kommenden Jahr (zunächst einmal) insgesamt 180
000 Euro im Vermögenshaushalt vorgesehen.
Die zuständige Baugenehmigungsbehörde hat in diesem Zusammenhang auch darauf hingewiesen, dass der Zugang für behinderte Bürger erleichtert werden müsse. Solche Überlegungen bestehen bei der Stadt schon seit langem. Sie sollen jetzt endlich realisiert werden. Eine aus Vertretern der Verwaltung und des Rates gebildete Arbeitsgruppe unter der Leitung des stellvertretenden Stadtdirektors Bernhard Watermann will dafür sorgen, dass im Zuge dieser Maßnahmen auch die geplante Einrichtung eines modernen und leicht zugänglichen Bürgerbüros nicht zu kurz kommt.
Das erste "Paket", das zurzeit geschnürt wird, umfasst ein Kostenvolumen von annähernd 60
000 Euro. Darin enthalten ist als vordringliches Projekt die Umgestaltung des Treppenhauses, das eine abgeschlossene Einheit werden soll, um im Falle eines Brandes als Rettungsweg zu dienen. Zu diesem Zweck soll Brandschutzglas eingesetzt werden, das auchüber einen längeren Zeitraum hinweg hohe Temperaturen aushält und zugleich die gewünschte Helligkeit im Flur ermöglicht.
Die Türen zum Treppenhaus sollen Feuer hemmend ausgestattet werden. Spezielle Schutzklappen werden verhindern, dass der Rauch von einem Geschoss in das andere vordringen kann. Zusätzlich soll für die Fluchtwege eine Sicherheitsbeleuchtung installiert werden. Die Ausschreibung für das erste "Paket" von Maßnahmen wird zurzeit vorbereitet. Im Frühjahr soll es losgehen. Bis zur Sommerpause hofft man, die anstehenden Arbeiten abzuschließen.
Zur Vorbereitung des nächsten Schrittes gehört die Klärung der Arbeitsabläufe im Rathaus und der Sprechzeiten für die Bürger. Im Vordergrund steht jedoch erst einmal die Schaffung eines zweiten Fluchtweges. Das soll durch den Anbau einer stählernen Außentreppe auf der Rückseite des Rathauses geschehen. Dafür sind Mauerdurchbrüche zu allen drei Geschossen erforderlich.
Im Zusammenhang mit diesem zweiten Bauabschnitt wirdüberlegt, an der Rückfront des Gebäudes einen Behinderten gerechten Aufzug einzubauen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, den Eingang an der Südseite so umzugestalten, dass Rollstuhlfahrer darüber das Erdgeschoss erreichen können.
In diesem Bereich möchte die Stadt die besonders bürgernahen Büros so zugänglich wie möglich herrichten. Das soll in der zweiten Hälfte des Jahres geschehen. Gleich nach dem Windfang gibt es dann als erste Anlaufstelle einen Info-Point. Dort erhalten die Besucher die Auskunft, wo im Rathaus oder Stadthaus die gewünschten Ansprechpartner zu erreichen sind.
Das Einwohnermeldeamt und das Standesamt werden sich im vorderen Bereich des Bürgerbüros befinden, wo es auch eine Zone zum Warten und Ausfüllen von Formularen gibt. Die Abtrennung vom übrigen Gebäude soll es ermöglichen, hier andere Öffnungszeiten einzuhalten. Die Verwaltung möchte einen zusätzlichen Technikraum schaffen, in dem Kopierer, Drucker, Projektionsgeräte und das Papierlager untergebracht werden können.
ErsteÜberlegungen gibt es auch bereits für das erste Obergeschoss, in dem die Führungsmannschaft sitzt. Dort möchte man unter anderem geeignete Räumlichkeiten für Besprechungen und Ausschusssitzungen geschaffen. Beim zweiten Obergeschoss ist die Toilettensituation nicht befriedigend. Es gibt dort auch keine vernünftige Garderobe.
Sanierungsbedarf besteht außerdem auch für den Ratssaal.