Bückeburg (rc).
Rund 50 Millionen Euro sind die 70 Gebäude der Stadt wert. Sie umfassen eine Bruttogrundfläche von 111
000 Quadratmetern, die dazugehörigen Grundstücke noch einmal über 390
000 Quadratmeter. Gebäude und Flächen wollen bewirtschaftet und gemanagt werden. Grund für die Stadt, die bisher dezentrale Bewirtschaftung der Gebäude von den Ämtern auf ein neu zu schaffendes Gebäudemanagement innerhalb der Stadtverwaltung zu übertragen. Noch in diesem Jahr soll dieser Übertrag erfolgen.
Grund genug für Bürgermeister Reiner Brombach und Gebäudemanagerin Bettina Remmert auf einer Pressekonferenz den Stand der Dinge vorzustellen. Wie Brombach sagte, sei seitens der Stadt durchaus überlegt worden, die Gebäudeverwaltung an eine außenstehende Firma zu übertragen. Aufgrund der wenigen Immobilien und aus Kostengründen habe man sich aber gegen dieses Modell entscheiden.
Nach der Grundsatzentscheidung machte sich Bettina Remmert also an die Arbeit und fasste in den vergangenen Monaten zunächst einmal sämtliche Gebäudedaten wie Baujahr, Größe, Nutzer, zu reinigenden Flächen, Energieverbrauch und vieles mehr zusammen. Dazu wurde der Sachwert der einzelnen Gebäude ermittelt - würde das Rathaus verkauft werden, stünde dem ein Sachwert von elf Millionen Euro gegenüber - sowie die Bausubstanz bewertet und in vier Unterhaltungsklassen eingeordnet. Dabei stellte sich heraus, dass die Stadt auch bei ihrer Gebäudeunterhaltung einen Investitionsstau vor sich herschiebt. Nach Einschätzung des Hochbauamtes müssen in den kommenden Jahren rund 2,5 Millionen Euro in die Gebäudeinvestiert werden.
Die gesammelten Daten sollen in den kommenden Wochen im Geographischen Informationssystem der Stadt erfasst und bearbeitet werden: Jeder Mitarbeiter kann dann von seinem Arbeitsplatz auf die Datenbank zugreifen, das gewünschte Gebäude einfach auf einer Übersichtskarte anklicken und erhält die Informationen, die er benötigt. Brombach: Informationen stehen schneller zur Verfügung, Doppelarbeiten werden vermieden, die Arbeitsqualität aufgrund vielseitigerer Auswertungs- und Recherchearbeiten spürbar gesteiger. Weiterer Vorteil, dass die Datenbank zur Verfügung steht: Die Anschaffung einer bis zu 20
000 Euro teuren Computer-Software entfällt.
In einem zweiten Schritt, der derzeit noch in Vorbereitung ist, sollen alle in den einzelnen Gebäuden anfallenden Kosten zugeordnet und anschließend analysiert werden. Auf dieser Basis können die politischen Gremien Zielvereinbarungen treffen oder aber die Budgets für die einzelnen Gebäude im Haushalt festlegen. Anhand von Kennzahlen könnten dann einzelne Gebäude innerhalb einer Gruppe, etwa Energiekosten je Quadratmeter in Grundschulen oder aber Dorfgemeinschaftshäuser, miteinander verglichen werden; oder aber auch mit Einrichtungen anderer Kommunen.
Durch die Einführung des Managements werden innerhalb der Verwaltung die Abteilungen Liegenschaften und Hochbau zusammengefasst, um bisher dezentral geführte Leistungen zu bündeln und die einzelnen Arbeitsabläufe zu verbessern. Es werde dann ein Verwaltungs-/ betriebwirtschaftliches Management und ein technisches Management geben. Remmert: "Für den Nutzer gilt dann das Prinzip 'ein fester Ansprechpartner für alle Fragen rund um das Gebäude'". Im Rahmen von Nutzungsvereinbarungen sollen Rechte und Pflichten des Nutzers, aber auch des Gebäudemanagementes festgelegt werden.
Der Bürgermeister: "Wir erhoffen uns von der Arbeit der neuen Organisationseinheit neben den erzielbaren Einspar- und Synergieeffekten im Bereich der Bewirtschaftung und einer optimalen Raumausnutzung vor allem auch, Arbeitsabläufe und Kostenzusammenhänge transparent zu machen: Im Sinne einer zielgerichteten Steuerung.
Einsparungen ließen sich nur mittelfristig erzielen. Aufgrund einer fundierten Grundlage könne aber die Aussage getroffen werden: "Wir können bei Schule X niedrigere Energiekosten in Höhe der Summe Y nur dann erreichen, wenn wir eine Summe Z für den Austausch der Heizungsanlage aufwenden. Das ist notwendiges Rüstzeug für die Entscheidungen des Rates im Bereich Gebäudewirtschaft.