„Für das Wetter ist das schon ein gutes Ergebnis“, ist sich Stationsleiter Dr. Florian Brandes sicher. Der Zuspruch dürfte auch kaum verwundern, bietet doch dieser Tag eine der seltenen Gelegenheiten, einmal das ganze Stationsgelände zu erkunden und mit den Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen. Auch zahlreiche Vereine wie etwa der Naturschutzbund (Nabu) Sachsenhagen und die Zoofreunde Hannover nutzten diesen Tag, um für ihre Sache zu werben. Abseits der eigentlichen Stationsarbeit waren, gerade auch angesichts des Regenwetters am Nachmittag, das Rösten von Stockbrot am Lagerfeuer und das Kuchenbüfett besonders beliebt.
Hauptanziehungspunkt aber waren die tierischen Gäste der Station. Enten, Schwäne, Hirsche, Schafe und auch Greifvögel konnten vor Ort eingehend beobachtet werden. Zahlreiche Besucher nahmen auch an einer der Führungen durch den hinteren Teil der ehemaligen Bunkeranlage teil. Wo früher die Bundeswehr ihre Munition lagerte, haben heute Hirsche, Eulen und Igel ein vorübergehendes Zuhause.
Ein wichtiges Anliegen der Wildtierstation ist in diesem Jahr der Schutz der sogenannten Gebäudebrüter, Vögel also, die an oder in Gebäuden ihre Nester bauen. Dazu gehören beispielsweise Mauersegler und Schwalben. „Gebäude werden heute sehr dicht gemacht“, sagt Brandes und verweist auf bauliche Veränderungen wie die energetische Sanierung. Das Problem dabei: Dadurch verlieren viele Tiere ihren Lebensraum, außerdem werden bei Umbauarbeiten häufig Nester entdeckt. Brandes rät dazu, spezielle Nisthilfen einzuplanen und bei Bauarbeiten – wenn möglich – einige Tage abzuwarten, bis der Nachwuchs das Nest verlassen hat. Weitere Informationen dazu erteilt die Wildtierstation in Sachsenhagen unter Telefon (0 57 25) 70 87 30.