Obernkirchen (rnk).
Es sind nur rund 500 Meter, aber für Bernd Kirsch (WIR) gehören sie zu den gefährlichsten der Stadt: Jetzt fordert der Politiker, dass die Weichen für einen Radweg von der Mitte Ortsausgang zur Bundesstraße 83 gestellt werden. Kirsch möchte über die Stadt Mittel in den Haushalt 2008/09 bereitstellen - als Signal, damit Land und Landkreis sich dann an der Finanzierung beteiligen.
Der Sülbecker Weg in Richtung Bundesstraße 65 sei nicht nur viel befahren, begründet Kirsch, sondern sei durch die Situation auf der Autobahn zusätzlichem Verkehr ausgesetzt. Von Bad Oeynhausen werde bei Stau großräumig umgeleitet, über Bückeburg sei auch Obernkirchen betroffen - in beiden Richtungen, denn auch der Verkehr aus Richtung Bad Nenndorf fahre bei Umleitungen durch die Bergstadt. "Der Verkehr durch Obernkirchen nimmt eindeutig zu", meint Kirsch.
Großen Hoffnungen auf eine schnelle Realisierung gibt sich Kirsch nicht hin, zumal ein Radweg für das Stück weder in der Wegeplanung des Landkreises noch des Landes steht, wie er erklärt, doch "wir müssen diese Lücke planerisch aufnehmen" - schon allein deshalb, weil dieser Bereich auch Schulwegsei: Hier würden Rad- und Mofafahrer zu den Berufschulen, Gymnasien und zur IGS nach Stadthagen fahren.
Daher werde er im Rat der Stadt Obernkirchen einen Antrag stellen, dass die Stadt einen "Betrag X" (Kirsch) in den nächsten Haushalt stelle, den Land und Landkreis dann als "politisches Signal" verstehen sollten: "Die Stadt Obernkirchen will diesen Weg." So schwer kann das alles nicht sein, lässt Kirsch durchblicken und verweist dabei auf umliegende Dörfer: "Warber oder Rusbend - die haben die besten und längsten Radwege; kilometerweite Wege."
Angelegt werden soll der Weg von der Bundesstraße bis zur Einfahrt "Am Rösehof". Von dort bis zum Ortseingang selbst könne ein schon - mehr oder weniger - vorhandenes Stück als Weg genutzt werden.
Ein weiteres Argument für die Schließung der Lücke sei das geplante Einkaufszentrum "Rösertör", mit dem zusätzliche Kaufkraft in die Bergstadt geholt werden soll. Das führe zu einem noch einmal erhöhtem Verkehrsaufkommen, vor allem aus Richtung Stadthagen und Bückeburg, über die Bundesstraße. Und: "Dann ist der Sülbecker Weg die Haupteinflugschneise."
Durch die Anlage eines Radweges würde zudem die touristische Erreichbarkeit für Radler deutlich verbessert werden, argumentiert Kirsch: "Und wir haben uns ja vorgenommen, eine fahrradfreundliche Stadt zu werden." Schließlich nehme der Fahrradtourismus im gesamten Weserbergland stark zu.