Gleichwohl war die Stimmung auf den von Traktoren gezogenen Festwagen recht ausgelassen. „Wir haben viele prima gekühlte Getränke an Bord, und beim Tanzen drehen wir einfach einige Touren weniger als sonst“, gaben die zumeist jungen Leute zu verstehen. An der Spitze des Trecks fuhren zwei Fahrzeuge der gastgebenden Trachtengruppe und eines vom Scheier Schützenverein „Gut Schuß“. Gefolgt von Vertretungen der Schaumburger Auslese, aus Rusbend, Echtorf sowie Volkstorf und schützend umrahmt von zwei motorisierten Abordnungen der heimischen Feuerwehrkameraden wurden die Tanzstationen Zimmermannsplatz (Triftstraße), Rethof (Retholzstraße), Schraub-Bar (Lehnstraße) und Meiers Hof (Dorfstraße/An den Höfen) angesteuert.
Auf dem Zimmermannsplatz kamen die Tänze Heufahrer und Maike zur Aufführung, im Schatten der Rethof-Kastanien standen Windmühlenflügel und Beckedorfer auf dem Tanzprogramm. Für die Schraub-Bar waren Schlunz und Settetanz sowie ein (in der Hitze des Gefechts beinahe vergessener) Dreitouriger für den Nachwuchs reserviert, auf Meiers Hof legten die Trachtenträger Freischütz und Holtruper aufs gepflasterte Parkett.
„Alles in allem betrachtet ein nicht einfach zu bewältigendes Vorhaben“, merkten Schützenschwestern und -brüder von „Gut Schuß“ anerkennend an. Die aktiven Akteure wussten sich allerdings auf mannigfaltige Art und Weise gegen die tropischen Temperaturen zu helfen. Mal lautete das Motto des Hitzegegendrucks „Röcke hoch“, ein anderes Mal „Holsken wech“ (auf Holzschuhe verzichten) und ganz Pfiffige (überwiegend junge Frauen) nahmen Tiefkühlelemente mit zum Parkett, um sich im Anschluss ans Fliegenlassen der Roten Röcke flugs erfrischen zu können. Die auswärtigen Gäste nahmen lobend zur Kenntnis, dass im Anschluss an den am Ausgangspunkt endenden Festumzug Bier und Rhabarberschnaps zum Happy-Hour-Preis von jeweils nur einem Euro zu erhalten waren.
Bleibt nachzutragen, dass zwischendurch der Zugmaschine der Schaumburger Auslese die Puste ausging. Was die reisende Truppe zeitweilig auf sechs Gespanne reduzierte. Schmerzlich wurde von einigen Teilnehmern zudem die Anwesenheit eines Feuerwehrautonachbaus vermisst, das bei zurückliegenden Scheier Erntefesten reichlich kühlendes Wasser verspritzt hatte. „Das Auto musste wegen seiner Hinfälligkeit leider geschreddert werden“, ließ ein Trachtengruppenmitglied wissen.