Haste/Hohnhorst. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) verliert Mitglieder in der Region. Sie verlassen die Ortsvereine zwar nicht aus mangelnder Treue, ausreichend Nachwuchs anzuwerben, gestaltet sich aber schwer. In Hohnhorst und Haste haben sich die beiden Ortsvereine daher zu einer Vereinigung entschlossen. Vollzogen wurde der Akt gestern.
Nachdem die beiden Vereine ihre Vorstände einstimmig entlastet und die jeweilige Auflösung beschlossen hatten, einigten sich die damit zusammengeschlossenen Mitglieder genauso einstimmig auf ihren neuen Vorstand.
Ursula Wildhagen aus Haste übernimmt den Vorsitz, Hiltrud Gümmer ist ihre Stellvertreterin. Bärbel Koch, ehemalige Vorsitzende des Ortsvereins Hohnhorst, und Inge Rote sind Beisitzerinnen. Die Schriftführung obliegt Günther Wildhagen, Kassenwart ist Rainer Dürre und Renate Gümmer die Kassenprüferin. Der gesamte Vorgang der Fusion der beiden Ortsvereine ging reibungslos binnen kurzer Zeit über die Bühne.
„So eine Neugründung erleben wir hier das erste Mal seit über 20 Jahren“, bemerkte Bernd Koller, Präsident des Kreisverbandes. „Von ursprünglich mal 39 Ortsvereinen sind mit dieser Zusammenlegung noch 24 übrig“, so Koller. Der einstmals 7000 Mitglieder starke Verband ist auf 5300 zusammengeschmolzen.
Koller lobte die Leistungen des DRK bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise in Schaumburg im vergangenen Jahr: „Im September hatten wir innerhalb von drei Stunden eine Unterkunft für 248 Flüchtlinge aus elf Nationen aufgebaut.“ Nach kurzer Zeit bekam das Rote Kreuz die gesamte Verantwortung für die Einrichtung übertragen. Der Arbeitsaufwand machte bald den Einsatz hauptamtlicher Kräfte nötig. „Unsere Leute waren einfach fertig. Das war der größte Einsatz des Roten Kreuzes seit Ende des Zweiten Weltkrieges“, so Koller.
Und dieser Einsatz war kompliziert. „Manchen haben wir mit dem einen Namen ins Krankenhaus gebracht – und mit einem anderen kam er wieder heraus“, erinnert sich Koller. Bei vielen klappte die Integration gut. 57 blieben in Bückeburg, etwa 100 in Rinteln. Sieben der arabischen Flüchtlinge konvertierten sogar zum Christentum und richteten eine Weihnachtsfeier aus. Kleiderspenden füllten einen ehemaligen Aldi-Markt bis unter die Decke, mittlerweile hat sich das Spendenaufkommen wieder normalisiert.geb