Samtgemeinde Nenndorf. Der Bundesverkehrswegeplan und seine möglichen Auswirkungen auf Nenndorf haben auch den Samtgemeinderat beschäftigt. Demnach sind gleich mehrere Stellungnahmen dazu in Arbeit.
Die Samtgemeinde sei „not amused“, sagte Verwaltungschef Mike Schmidt. Das Schienen-Projekt mit höchster Priorität würde die Landschaft zerschneiden und die Kommune in zwei Teile spalten. Er habe kein Verständnis für den trassenfernen Ausbau, auch weil damit ein immenser Flächenverbrauch einherginge.
Schmidt sah eine enorme Benachteiligung der Bürger. Deshalb habe die Verwaltung jeden Haushalt in der Samtgemeinde angeschrieben, um Stellungnahmen der Einwohner einzuholen. Schmidt hofft, dass die Adressaten nicht nur antworten, dass sie gegen die Trasse sind, sondern ihre Haltung auch begründen, damit so viele Argumente wie möglich gesammelt werden können.
Hohnhorsts Bürgermeister Wolfgang Lehrke wies auf den Zeitdruck hin, denn am 2. Mai ende die Einspruchsfrist der Öffentlichkeitsbeteiligung. Er selbst hätte Probleme, die Bedenken der Gemeinde Hohnhorst in treffende Worte zu kleiden, daher erkundigte er sich, ob die Samtgemeinde oder der Landkreis eine generelle Stellungnahme ausarbeitet. Schmidt sagte, dies sei seitens der Samtgemeinde geplant, und diese Stellungnahme sei dann für alle vier Mitgliedsgemeinden gedacht.
Horst Schlüter, der stellvertretende Gemeindedirektor von Suthfeld, begrüßte eine gemeinsame Stellungnahme für alle Kommunen. Dennoch wolle Suthfelds Verwaltung auch noch eine eigene Replik an die Adresse des Verkehrsministeriums verfassen. „Damit setzt ihr mich natürlich unter Druck“, warf Lehrke ein. Möglicherweise entsteht nun also doch auch eine eigene Hohnhorster Eingabe.
Bauamtsleiterin Annette Stang ergänzte, dass die Verwaltung in Bad Nenndorf nach schützenswerten Naturphänomenen und Gebäuden sucht, um alle verfügbaren Aspekte in die Gesamtstellungnahme einzuflechten. Cord Lattwesen (CDU) gab bekannt, dass auch die Landwirte ein eigenes Schreiben formulieren wollen.gus