Eilsen (sig).
Viele niedersächsische Kommunen
werden nicht ohne Neid auf die Samtgemeinde Eilsen schauen. Die Pro-Kopf-Verschuldung der Samtgemeinden mitüber 5000 Einwohnern liegt nämlich im Durchschnitt bei 386 Euro, in Eilsen bei 82,53 Euro. Sie ist damit gegenüber dem Vorjahr weiter gesunken. Auch längst nicht allen Gemeinden gelingt es, einen ausgeglichenen Hauhalt vorzulegen. In Eilsen ist das 2006 wiederum der Fall.
Das Erstaunliche an dieser Entwicklung ist, dass sogar die von den Mitgliedsgemeinden zu zahlende Umlage um zwei Prozent gesenkt werden konnte, ohne auf die Rücklagen zuzugreifen. Während der Schuldenstand anderer Kommunen wächst und zusätzliche Kredite aufgenommen werden müssen, ist der Sollbetrag durch beharrlich eingehaltene Tilgung in Eilsen auf knapp 600 000 Euro gesunken. Vergleicht man ihn mit den angesammelten Rücklagen, dann ist die Samtgemeinde praktisch schuldenfrei.
Angesichts einer so positiven Entwicklung, hatte der Finanzausschuss in seiner Sitzung am Donnerstagabend keine großen Probleme zu bewältigen. Die Abstimmung über den Gesamtetat geriet zum Selbstläufer und brachte Samtgemeinde-Bürgermeister Heinz Wischnat und seiner Verwaltung allseits Lob ein.
Ein entscheidender Grund für die Entwicklung ist die gestiegene Steuerkraft. Die Steuereinnahmen lagen im Vorjahr bei 2,5 Millionen Euro, 2006 sind sie mit 3,3 Millionen Euro eingeplant. Jede Medaille hat zwei Seiten. Im Gegenzug sinken natürlich die Schlüsselzuweisungen des Landes.
In diesem Zusammenhang darf aber nicht außer Acht gelassen werden, dass in der Samtgemeinde vernünftig und sparsam gewirtschaftet wird. So kann der Verwaltungshaushalt von rund 3,7 Millionen Euro im Vorjahr auf jetzt 3,2 Millionen zurückgefahren werden und der Vermögensetat von 591 600 auf 343 900 Euro. Zum Absenken des Haushaltes trägt allerdings auch die Tatsache bei, dass ab 1. Juli 2006 dann auch die restlichen Ausgaben für Sozialhilfe und Wohngeld im Rahmen von Hartz IV von der Arbeitsgemeinschaft des Landkreises in Rinteln übernommen werden.
Ein weiterer Beweis für die positive Gesamtentwicklung ist, dass es keinen Fehlbetrag aus dem alten Jahr gibt, sondern stattdessen eine Aufstockung der Rücklagen um 108
000 Euro. Das veranlasste dann auch Heinz Wischnat zu dem Vorschlag, sowohl der Feuerwehr als auch der Grundschule Heeßen die nicht verbrauchten Budgetmittel in das neue Jahr zu übertragen. Dem wurde einstimmig zugestimmt. Ausschussvorsitzender Friedrich Feick wies darauf, dass die Rücklagen das Zehnfache der Mindestreserven betragen.
Ratsvorsitzender Heinz Grabbe schlug vor, einen Betrag von 25 000 Euro im neuen Etat für die zu erwartende Senkung der Kindergartenbeiträge einzustellen. Dieser Anregung folgte der Finanzausschuss einstimmig.