Vehlen (sig).
"Wir hatten nie geplant, Feuerwehren zu schließen; uns geht es nur um eine engere Verzahnung bei der Zusammenarbeit", unterstrich Bürgermeister Horst Sassenberg bei der Jahreshauptversammlung der Vehlener Wehr. Er sprach auch von einem neuen Brandschutzbedarfsplan, der für Obernkirchen erstellt wurde und der jetzt zur weiteren Entscheidung beim Landkreis liegt.
Die Atmosphäre bei Zusammenkunft im Dorfgemeinschaftshaus wirkte - nicht nur während dieser Aussage - wesentlich entspannter als in den vergangenen Jahren. Der Sturm um die noch immer nicht geklärte Ersatzbeschaffung eines Löschfahrzeuges für die Vehlener Wehr hat sich zunächst gelegt. Das Stadtoberhaupt machte auch deutlich, dass für 2006 kein Kauf vorgesehen sei, dafür aber in der mittelfristigen Finanzplanung. Er konnte allerdings den Gastgebern nicht versprechen, dass sie dann an der Reihe sind.
Fest steht, dass der Landkreis bei den Löschfahrzeugen von einer "oberen" Lebensdauer von 27 Jahren ausgeht. Diese "Endlichkeit" hat das Vehlener LF 8/S längst überschritten. Es ist bereits 36 Jahre alt. "Wir wissen schon die Bedeutung unserer Feuerwehren richtig einzuschätzen", erklärte der Bürgermeister. Der Einsturz des Hallendaches in Bad Reichenhall habe eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig aktive und starke Wehren sind. Horst Sassenberg verhehlte auch nicht, dass die Ortswehr durch das sich über 16 Stunden hinziehende Auspumpen des stark verschlammten Regenrückhaltebeckens "Auf der Papenburg" der Stadt Kosten gespart habe.
Ortsbürgermeister Werner Harder hatte zusätzliche Gründe, seinen Mitgliedern zu danken. Sie haben bei zahlreichen anderen Anlässen in der Gemeinde geholfen, nicht zuletzt bei der 950-Jahr-Feier im vergangenen Herbst. Ohnehin habe sich im Vorjahr einmal mehr gezeigt, dass die Ortswehr eine wesentliche Stütze des dörflichen Gemeinschaftslebens sei.
Stadtbrandmeister Rolf Schaper unterstrich die Aussagen von Sassenberg mit der Erklärung: "Wir benötigen für den Bereich der Stadt einschließlich der Ortschaften sechs Löschgruppen, haben zurzeit aber nur fünf. Da gibt es keinen Zweifel über die Notwendigkeit, den Fortbestand der fünf Wehren zu sichern." Schaper berichtete, dass alle 60 Träger von Atemschutzgeräten neueSchutzhosen erhalten hätten. In der Zwischenzeit seien auch 40 Überjacken angeschafft worden. Außerdem stünden 40 neue digitale Funkgeräte zur Verfügung. Damit werden im Laufe der nächsten Zeit alle Aktiven ausgestattet, auch wenn das analoge und das digitale Alarmierungssystem auf Kreisebene noch etwa drei Jahre parallel nebeneinander bestehen werden.
Die Vehlener Ortswehr hat für den 7. Oktober einen Kommers angekündigt. Sie ist vor 70 Jahren gegründet worden und will diesen Anlass im Dorfgemeinschaftshaus feiern.