Stadthagen (jl).
Wenn Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier und dessen Büro-Nachbarn im Kreishaus zurzeit aus ihren Fenstern schauen, sehen sie so gut wie gar nichts oder höchstens mal Bauarbeiter auf dem Gerüst auf der anderen Seite der Scheiben. Der Grund ist eine umfassende Sanierung der Fassaden der Kreisverwaltung an der Jahnstraße. Dafür werden in den kommenden zwei Jahren rund drei Millionen Euro ausgegeben.
Die Schwachpunkte am Hauptgebäude sind nach Angaben von Kreisbauamtsleiter Fritz Klebe die Fenster. Sie sind wie der Gebäudekern rund 40 Jahre alt. 106 an der Zahl sind entweder nur schwer oder gar nicht mehr zu öffnen oder zum Teil schon seit Jahren mit den Rahmen verschraubt. Hinzu komme, dass etliche Scheiben "blind" seien.
Weil die Fenster nicht wie bei den meisten Häusern in Maueröffnungen eingesetzt, sondern Bestandteil einer vorgehängten Fassadenkonstruktion sind, wird die komplette Außenhaut des Kreishauses in zwei Abschnitten ausgetauscht.
Dabei wird laut Klebe auch die Wärmedämmung erneuert, die im alten Zustand nicht mehr heutigen Vorschriften entspricht. Davon verspricht sich die Kreisverwaltung weniger Ausgaben für Heizkosten.
Weil die Fenster auf der Rück- oder Westseite des Kreishauses am schlimmsten vom Zahn der Zeit angenagt worden sind, hat dort die Sanierung vor einigen Wochen begonnen. An der Arbeit ist eine Arbeitsgemeinschaft der Firmen Metallbau Fricke aus Nienstädt sowie der Obernkirchener Firma Rösemeier. Dieses Team macht laut Klebe sehr gute Arbeitsfortschritte, "obwohl bei laufendem Betrieb saniert wird". Ende dieses Jahres soll die Westseite des großen Verwaltungsklotzes ihr neues Gesicht haben. Im kommenden Jahr steht die gleiche Prozedur für die Vorderfront an.
Wie angedeutet, wird die Verjüngungskur für vorne und hinten rund drei Millionen Euro kosten. In der Summe inbegriffen sind außerdem noch einige Arbeiten im Gebäude, von deren Ergebnissen das Energiebudget der Kreisverwaltung sowie auch Mitarbeiter und Menschen mit Gehbehinderungen profitieren werden. So gehört in das Paket die Modernisierung der sanitären Anlagen, der Einbau eines Behinderten gerechten Fahrstuhls (für 2008 geplant) sowie der Einbau abschaltbarer Steckdosen. Dieser soll sozusagen das Stromfressen nach Dienstschluss unterbinden.