Heeßen (tw).
Heeßen, in Sachen Finanzen "das ärmste, nicht aber das unansehnlichste Dorf innerhalb der Samtgemeinde Eilsen", hat es erneut geschafft, das vergangene (Wirtschafts-)Jahr ohne Griff in die Rücklage und ohne Schulden durchzustehen. Das erklärte Heinz Wischnat jetzt im Finanzausschuss. Kommt hinzu: Der Entwurf des Haushaltsplans 2006, den der Gemeindedirektor vorlegt, wird von den Bürgervertretern unter Vorsitz von Michael Sobbe (SPD) ohne Gegenstimme gebilligt. Das weitgehend unspektakuläre Papier soll auf der Ratssitzung am Donnerstag, 23. Februar, endgültig beschlossen werden.
"Das Jahr 2005", so Wischnat, "wird voraussichtlich mit einem stattlichenÜberschuss von 79
000 Euro enden". Die Höhe der Rücklage insgesamt wird - einschließlich der 112
000 Euro Reserve vom Jahresbeginn plus Zinsen - 193
000 Euro betragen. Ihren Dank für diese positive Bilanz, verbunden mit der Hoffnung, "auch in Zukunft so stabile Vorlagen zu erhalten", sprechen Kai Alack (SPD), Wilhelm Brümmel (CDU) und Gerhard Hasse (WGH) dem Gemeindedirektor für die jeweiligen Fraktionen unisono aus.
Besagte Jahresbilanz ist Grundlage für das, was sich Heeßen 2006 leisten kann und was nicht. Nicht mehr leisten, so Wischnat, kann sich Heeßen - eigentlich - die Hebesätze unverändert zu lassen: "Wir hätten um jeweils 5 oder 10 Punkte erhöhen müssen, wenn wir am Ende als Gemeinde nicht draufzahlen wollen." Da das entsprechende Begehren seitens der Bürgervertreter aber nicht an ihn heran getragen wurde, gilt unverändert: Grundsteuer A 300 v. H.; Grundsteuer B 300 v. H.; Gewerbesteuer 310 v. H.
Heeßens Wirtschaftsplan für das laufende Jahr (Gesamtvolumen: 688
000 Euro) sieht im Verwaltungshaushalt Einnahmen und Ausgaben von 424
500 Euro, im Vermögenshaushalt von 264
000 Euro vor. Letztere Summe fällt weitaus höher als im Vorjahr aus - was an veranschlagten Investitionen für den zweiten Bauabschnitt der Straße Im Wiesengrund liegt.
Kredite für Investitionen werden nicht aufgenommen. Dem Vermögenshaushalt sollen am Jahresende knapp 14
000 Euro zugeführt werden. "Eine ganz kleine Marge", wie der Gemeindedirektor betont.
Stichwort Wiesengrund (Gesamtkosten: 240
000 Euro): "Der Nachfolger der Bezirksregierung hat uns erklärt, dass unsere Maßnahme dem Wirtschaftsministerium zwecks Aufnahme in das ab 2006 anlaufende Vier-Jahres-Programm vorgeschlagen wurde." Die Aussichten, dass der Ausbau des Abschnitts zwischen Auebrücke und L
451 zu 60 Prozent bezuschusst werde, seien "exzellent", zumal die Summe, die das Land zuschießen müsste, mit 123
000 Euro nicht exorbitant hoch sei. Voraussichtlich noch im Februar könne Heeßen mit einem entsprechenden Bescheid aus Hannover rechnen. Der Anteil von 117
000 Euro, den die Gemeinde besteuern muss, ist bereits im Haushaltsentwurf verankert.
Stichwort Straßenbeleuchtung: Mit prognostizierten Betriebskosten von 7000 Euro (Vorjahr: 6500) steht Heeßens Haushaltsentwurf angesichts explodierender Energiekosten auf dünnem Eis. Aber: "Wir werden nunmehr versuchen, 10 bis 20 Prozent dieser Kosten durch das Installieren von Vorschaltgeräten einzusparen",erklärt Wischnat.
Auf Antrag Alacks zusätzlich in den Haushaltsentwurf aufgenommen wird eine Summe von 10
000 Euro für den Ankauf von Grund und Boden in der Nachbarschaft des Feuchtbiotops. Wie bereits mehrfach berichtet, schwelt seit längerem ein Streit zwischen der Gemeinde und dem Heeßer Landwirt Friedrich Rahe um die Zuwegung zu einer dortigen Wiese. Allerdings: "Die 10
000 Euro", betont Wischnat, "beinhalten auch die Vermessungs- und Notarkosten - der ,nackte' Kaufpreis ist wesentlich geringer". Sofern sowohl Rahe als auch der Rat dem Handel zustimmen, werden die acht im Wortsinn "im Wege stehenden" Erlen am Aueufer damit erhalten bleiben.