Rinteln (wm).
Das heimische mittelständische Unternehmen RKR Gebläse- und Verdichtertechnik im Industriegebiet Süd hatte zwei Geschäftsleute und Techniker aus Katar zu Besuch, die einen bei RKR gebauten Kompressor inspizierten, der demnächst per Schiff nach Katar geliefert werden soll.
Ein Verdichter, gebaut in einen Container, der - und darauf kommt es an - "ölfrei" arbeitet, Luft trocknen wie kühlen kann und außerdem die Feuchtigkeit herauszieht. Die Steuertechnik dafür hat übrigens die Rintelner Firma Eckel installiert.
In ganz "Middle East", schilderten RKR-Geschäftsführer Thorsten Kettler, Bernd Klemme und Diplom-Ingenieur Carsten Semmler, die das Katar-Projekt abgewickelt hatten, gelte RKR als erstklassige Adresse für solche Spezialmaschinen. Zwar gebe es inzwischen auch Konkurrenz aus China und den USA, aber "made in Germany" gelte noch als Qualitätsmerkmal.
RKR baue die Maschine in Katar vor Ort ein und kümmere sich um den Service, schilderte Kettler - bei 48 Grad im Schatten und einer Luftfeuchtigkeit von 90 Prozent für die deutschen Techniker eine besondere Herausforderung. Wo die Wertigkeiten in dem Land am Persischen Golf lägen, ließe sich auch an einem Beispiel zeigen: Ein Liter Wasser kostet gut das Zehnfache von einem Liter Sprit. Gebaut und geliefert habe RKR unter anderem Gebläse wie Verdichter nach Saudi Arabien, in den Irak nach Oman und Bahrain. Gebraucht würde die Technik aus der Weserstadt unteranderem in der Petro-Industrie, bei der Verdichtung von Gasen in der chemischen Industrie, in Zementwerken, aber auch in Schwimmbädern, bei der Lebensmittelherstellung, beispielsweise in Molkereien, in Geflügelfarmen und bei der Wasseraufbereitung.
Man könne es plakativ so ausdrücken, erläuterte Kettler: "Wir liefern Luft" - und das für bestimmte Prozesse. Luft, die bewegt, komprimiert, getrocknet, gekühlt und entfeuchtet werde, je nachdem, was der Auftraggeber brauche.
Gebaut werden in Rinteln unter anderem Drehkolbengebläse, Schraubenverdichter, Seitenkanalgebläse und Turboverdichter. Spezialisiert habe sich das Unternehmen auch auf die Aufstellung von Aggregaten in Gebieten mit besonderen Bedingungen, also beispielsweise in der Wüste oder eisigen Regionen. RKR-Technik arbeitet übrigens auch im Rintelner Klärwerk und, ebenfalls eine bekannte Adresse, bei der Firma Bahlsen in Hannover.
RKR, seit rund 20 Jahren an der Braasstraße ansässig, beschäftigt derzeit 50 Mitarbeiter.