Achum (bus).
"So sehr viel passiert hier ja nicht", umreißt Gerhard Schöttelndreier das gewöhnliche Geschehen in der 200-Seelen-Ortschaft Achum, als die Landes-Zeitung ihn um einen Jahresrück- und Ausblick bittet. Die gewaltigen Millionen-Investitionen auf dem Heeresflieger-Gelände spiegelten sich im Achumer Alltag allenfalls als lange Schatten wider. Dennoch tut sich vor den Toren Bückeburgs einiges, was der Berichterstattung wert ist. Der Ortsvorsteher richtet das Augenmerk insbesondere auf die zwei in Achum angesiedelten Vereine, die jeder für sich Außergewöhnliches auf die Beine stellen.
Zum einen erwähnt er den Heimatverein. Der Gemeinschaft gehören aktuell 80 Frauen und Männer an. Während des im Oktober 2005 gefeierten 40. Jubiläums begrüßte Vorsitzender Schöttelndreier 70 Mitglieder. Das sind Relationen, die anderenorts nur äußerst selten erreicht werden. "Die Arbeit Ihres Vereins ist selbst ein Stück Heimatgeschichte", lobte Alt-Bürgermeisterin Edeltraut Müller. Bezeichnend für die Mentalität der Vereinsangehörigen ist, dass hier nicht mit aller Macht das Licht der Öffentlichkeit gesucht wird. Trotzdem, oder gerade deswegen, vermutet Schöttelndreier, erfreuten sich die regelmäßigen Veranstaltungen großer Beliebtheit.
Zum anderen führt der Ortsvorsteher den FC Hevesen als Beispiel gelungener Vereinsgestaltung an. Der etwa 320 Mitglieder starke FC lässt drei Herren- und sieben Jugendmannschaften am Punktspielbetrieb teilnehmen. Darüber hinaus gönnen sich die Fußballspieler eine Tennisabteilung. Zudem wird auf der "Achumer Wiese" seit einiger Zeit dem Boule-Vergnügen gefrönt. All dessen ungeachtet geht es mit der Renovierung, respektive mit dem Neubau des Sportheims - Schöttelndreier: Zum Teil Überbleibsel der englischen Besatzungsmacht - nicht recht voran. "Die Sportler, die viele Dinge in Eigenleistung auf Vordermann gebracht haben, hoffen sehr, dass die Maßnahme nicht bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag vertagt wird."
Schöttelndreier beschleicht mitunter das Gefühl, dass der FC in Bückeburg als "auswärtiger" Club wahrgenommen wird. Gleichwohl vermag er der aktuellen (lokalpolitischen) Fusionsdebatte keine positiven Aspekte abzugewinnen. "Wir suchen keinen Anschluss", nimmt er eindeutig gegen eine Zusammenlegungmit benachbarten Ortsteilen Stellung. Ohne eigene Kassenführung könnten die Ortsräte sowieso "im Himmel ist Jahrmarkt" beschließen - was indes auf das Kirmesgeschehen im Reich Gottes keinerlei Einfluss ausübe.