Rinteln (crs).
Was sind für Reifen aufgezogen, wie sieht das Profil aus, ist das Auto so wintertauglich? Ein genauer Blick auf die Bereifung ist beim Einsatz der Polizeiinspektion Nienburg-Schaumburg und der Bereitschaftspolizei Hannover in der vergangenen Woche in Möllenbeck (wir berichteten) ein Schwerpunkt der stichprobenartigen Verkehrskontrollen gewesen. Das hat einen konkreten Hintergrund: Zum 1. Mai wird die Straßenverkehrsordnung geändert - und insbesondere die Vorschriften zur wetterangepassten Ausrüstung werden dabei verschärft.
"Ganz wichtig: Es gibt dann die Verpflichtung zu wetterangepassten Reifen, nicht aber eine pauschale Winterreifen-Pflicht", erläutert Udo Zemella von der Polizeiinspektion Nienburg-Schaumburg. Je nach Wetterverhältnissen könne also auch im Winter ein guter Sommerreifen oder ein Ganzjahresreifen ausreichen: "Wer nie bei Glätte oder Matsch fährt, braucht auch keinen Winterreifen."
Für den Straßenverkehr "geeignet", das müssen die Reifen auch jetzt schon sein. Während sich diese Eignung aber bislang auf Kriterien wie Bauart oder Profil beschränkte, ist die Wetter-Komponente neu in den Gesetzestext aufgenommen worden. "Bei Kraftfahrzeugen ist die Ausrüstung an die Wetterverhältnisse anzupassen", heißt es im neuen Paragraphen 2 Absatz 3a der Straßenverkehrsordnung. Und weiter: "Hierzu gehören insbesondere eine geeignete Bereifung und Frostschutzmittel in der Scheibenwaschanlage." Das sei bislang so klar noch nicht festgehalten gewesen, erläutert Zemella den Regelungsbedarf.
Auch wenn die Winterreifen nicht zur Pflicht werden: Rintelns Autowerkstätten rechnen auf Grund der Neuregelung mit einem Boom bei den "Matsch und Schnee"-Modellen. "Viele Leute werden das Risiko ausschließen wollen", meint Uli Wollmann vom gleichnamigen Autohaus. Doch auch er macht seinen Rat an die Kunden von deren Fahrverhalten abhängig: Insbesondere älteren Kunden, die das Auto bei schlechtem Wetter ohnehin in der Garage stehen lassen, rät Wollmann von der Neuanschaffung eines Winterreifen-Satzes ab. "Das lohnt sich in solchen Fällen einfach nicht." Und die meisten Autofahrer seien auch schon vor der Neuregelung umsichtig genug: "Über 80 Prozent fahrenschon jetzt mit Winterreifen."