Bückeburg (bus).
Unter
dem Tagesordnungspunkt "Verschiedenes" haben die Hauptversammlungen des Ortsvereins Bückeburg des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) für gewöhnlich nicht viel zu bieten. Dank der akribischen Vorbereitung des Vorstandes sind am Ende der Zusammenkünfte zumeist alle Fragen geklärt. Das war in diesem Jahr allerdings anders: Bevor der traditionelle Imbiss auf die Tische kam, tauchten gleich sechs "fragwürdige" Gestalten auf. Die Überraschungsgäste entpuppten sich als Theatergruppe des DRK-Ortsvereins Hemeringen.
Die Schauspieler hatten zum Vergnügen des Publikums ein Stück im Gepäck, in dem eine allzu munter drauflos plappernde Ehefrau ihrem Gatten zu einem gehörigen Knick in der Karriereleiter verhalf. Während eines aufs Feinste bereiteten Geschäfts
essens gewährt die Dame des Hauses dem zukünftigen Chef des Ehemanns derart schonungslos Einblicke in das Privatleben des Paares, dass dieser alsbald von seinen ursprünglichen Absichten Abstand nimmt. Weder das Ungeschick der Hausfrau im Auftragen heißer Kartoffeln, noch deren schwaches Namensgedächtnis- Herr Hengst wird von ihr mal mit Stute, mal mit Schimmel und mal mit Wallach angesprochen - und schon gar nicht der Griff des Gastes in zwei Mausfallen vermögen das Geschehen zum Besseren zu wenden.
Schließlich nimmt sogar der Ehemann - "ich könnte heulen, wenn die Wut nicht auch noch wäre" - Reißaus. Der mit soviel Inbrunst angestrebte Posten ist endgültig perdu. Was auf den ersten Blick als harter Schicksalsschlag erscheint, wird indes im Schlusssatz der Plaudertasche der Lächerlichkeit preisgegeben: Herr Hengst hatte lediglich das Amt des Schriftführers im Taubenzuchtverein zu vergeben.