Rinteln (wm).
Landesweit haben mehrere Lotto-Tippgemeinschaften illegal Geld von Girokonten abgebucht. Das ist auch in Rinteln der Fall gewesen: 440 Kunden, bestätigte Sparkassenvorstand Günther Klußmeyer, seien bei der Sparkassen betroffen gewesen. 120 Konten waren es bei der Volksbank, informierte Marktbereichsleiter Ansgar Haverkamp gestern auf Anfrage. In allen Fällen waren es jeweils 39 Euro, die abgebucht worden sind.
Die gute Nachricht: Weder den Kunden noch den heimischen Banken ist ein Schaden entstanden. Aufmerksam geworden sei man bei der Sparkasse durch die Reklamation eines Kunden, schilderte Klußmeyer. Daraufhin habe man alle Kundenkonten auf die 39-Euro-Abbuchung mit dem Vermerk "Jahresvorzugsbeitrag" überprüft und dabei festgestellt, dass die Abbuchungsaufträge über Konten der Postbank von den Firmen Tele-Tipp direkt, Eurovox Telecom, Phoenix 88 und Dialog Tipp-Service vorgenommen worden seien. Die Beträge hätten sich insgesamt auf 17
160 Euro summiert. In allen Fällen habe die Sparkasse die 39 Euro zurückgebucht. Bei Gesprächen mit einigen betroffenen Kunden habe sich gezeigt, dass die Kunden an Tippspielen teilgenommen hatten, die Verträge aber längst gekündigt worden waren.
Auch die Volksbank, berichtete Ansgar Haverkamp, habe nach dem Hinweis mehrerer Kunden sofort reagiert und alle Kundenkontenüberprüfen lassen.
Bundesweit, bestätigten die Staatsanwaltschaften in Stuttgart und München, seien rund 400
000 Kunden angezapft und eine Summe von 14,4 Millionen illegal abgebucht worden. Die Tippgemeinschaften hätten offensichtlich die Vorweihnachtszeit ausgenutzt, wo viele Kartenzahlungen Kontoauszüge oft unübersichtlich machten. Die Konten der Tippgemeinschaften seien mittlerweile gesperrt, meldete Postbank-Sprecher Ralf Palm, die Postbank habe außerdem Strafanzeige wegen Betrugsverdachts gestellt.