Obernkirchen. Dass die Arbeit im Europaparlament und dessen Ausschüssen sich keineswegs auf trockenes Aktenstudium beschränken muss, hat der Abgeordnete Albert Deß (CSU) bei der dritten Auflage des Schaumburger Agrarforums in der IGS Obernkirchen gezeigt. Mehr als 120 Landwirten aus der Region gab der Politiker aus Neumarkt in der Oberpfalz Einblicke in seine Arbeit. Für Schmunzeln sorgte er, als er den Zuhörern seine Tricks und Kniffe verriet, mit deren Hilfe bisweilen Mehrheiten organisiert werden.
Im Mittelpunkt des Vortrags stand indessen die Agrarpolitik der Europäischen Union. Mit der Frage „Wie geht es nach 2020 weiter“ spielte Deß darauf an, dass die Vorgaben der sogenannten Gemeinsamen Agrarpolitik in diesem Jahr auslaufen und neue Schwerpunkte und Ziele gesetzt werden müssen.
Dies sei umso wichtiger, weil die Landwirtschaft einen erheblichen Faktor in der Staatengemeinschaft darstellen, so Deß. Immerhin gebe es in der EU 13,7 Millionen landwirtschaftliche Betriebe mit rund 17,5 Millionen Beschäftigten. „Zählt man die vor- und nachgelagerten Bereiche dazu, kommt man sogar auf 45 Millionen Beschäftigte“, machte der Oberpfälzer deutlich.
Der Abgeordnete trat in diesem Zusammenhang für die Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen ein. Zudem solle die Wirtschaftskraft durch die künftige Gemeinsame Agrarpolitik der Bauern gestärkt werden, ergänzte Deß.
Nach Ansicht des Unionspolitikers hat die Landwirtschaft nach einem „Jahrhundert des Schrumpfens“ gute Voraussetzungen, sich zu einer prosperierenden Branche zu entwickeln. Insbesondere der technische Fortschritt gebe zu dieser Hoffnung Anlass, so Deß. Zugleich machte der Europaparlamentarier deutlich, dass es keine Alternative zu einer hochproduktiven und innovativen Landwirtschaft gebe.
Organisiert hatten die dritte Auflage des Schaumburger Agrarforums die Sparkasse Schaumburg, das Niedersächsische Landvolk sowie die Landberatung Schaumburg.bes