Bückeburg (rc).
Nach knapp 44 Jahren bei der Stadt ist Hauptamtsleiter Werner Debbe in die Freizeitphase seiner Altersteilzeit entlassen worden. Bürgermeister Reiner Brombach überreichte im historischen Ratssaal die Entlassungsurkunde. Beinahe die gesamte Arbeit im Rathaus ruhte, denn fast alle Mitarbeiter waren gekommen, um sich persönlich von Debbe zu verabschieden. War er es doch unter anderem, der in den vergangenen Jahrzehnten als Hauptamtsleiter maßgeblich über Einstellungen entschieden hat. Auch alte Wegbegleiter Debbes wie Stadtdirektor a.D. Ernst Möller oder diverse pensionierte Amtschefs und Vorgänger waren gekommen.
Mit "Urgestein, Institution und Säule der Verwaltung" bemühte Bürgermeister Reiner Brombach gleich drei Bewertungen in seiner Laudatio: "Der volle Saal zeigt aber, dass ich recht habe." In allen Beurteilungen sei Debbe stets als "fleißig, sozial, pünktlich, ehrlich" oder "hilfsbereit" bewertet worden. Dies waren keine Gefälligkeitsdaten wie er selbst erfahren habe, so der Bürgermeister weiter: "Du hast nach diesen Grundsätzen auch gelebt und gehandelt." Das Hauptamt sei die Klammer der Verwaltung. Debbe habe diese Aufgabe seit 1990 "vorbildlich" erfüllt: "Wir konnten uns wunderbar auf Dich verlassen."
"Wir lassen Dich ungern gehen", so Brombach weiter. Es habe Spaß gemacht, mit Debbe zu arbeiten. Nun bleibe genügend Zeit für Ehefrau, Kinder und Enkelkinder sowie die Hobbys Posaunenchor, Garten und Modelleisenbahn.
Der heute 61-jährige Kleinenbremer trat am 1. April 1962 - damals musste er noch ein Diktat und einen Aufsatz mit dem Thema "Vorbild" schreiben, um eingestellt zu werden - in die Dienste der Stadt Bückeburg ein. Nach der Bundeswehr kehrte er 1967 nach Bückeburg zurück, arbeitete im Ordnungsamt und in der Kämmerei und wurde am 1. April 1990 Leiter des Hauptamtes.
Vom Ansturm der Kollegen bewegt, dankte Debbe für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahrzehnten. Als er vor fast 44 Jahren in Bückeburg anfing, habe er nicht gedacht, dass er so lange in diesem Haus bleibe. In seiner Zeit habe er vier Stadtdirektoren, sechs ehrenamtliche und einen hauptamtlichen Bürgermeister erlebt. Die Anzahl der Kollegen könne er nicht nachvollziehen: "Umso mehr freue ich mich, dass heute alle hier sind."