Landkreis/Stadthagen (gus).
30 der 33 Beschäftigten der Straßenmeisterei Stadthagen sind am gestrigen Montag aufgebrochen, um für die Forderungen der Gewerkschaft ver.di einzutreten. In seiner Funktion als ver.di-Vertrauensmann hat Thomas Schmidt bekräftigt, dass für seine Kollegen die Sicherung der Arbeitsplätze im Vordergrund steht.Schmidt erwartet eine längere Streikperiode.
"Wir streiken nicht für 18 Minuten weniger Arbeitszeit", erklärte Schmidt. Das sei in Boulevardmedien so dargestellt worden. "400 von 837 Landesstellen im Bereich Straßenmeisterei sollen abgebaut werden. Hier wären sechs bis sieben Kollegen betroffen", so Schmidt. Das könne so nicht hingenommen werden.
Besondersärgert dieser sich über die Art und Weise der bisherigen Gespräche. Es könne nicht sein, dass Hartmut Möllring, Vorsitzender der Tarifgemeinschaft deutscher Länder, nicht einmal einen Kompromiss anbietet. "Wenn er gefragt wird, was er als Gegenleistung für die 40-Stunden-Woche anbietet, sagter: ?40 Stunden Arbeit'", sagte Schmidt. Die Sicherheit der Arbeitsplätze lässt dieser angesichts vom geplanten Stellenabbau nicht gelten. "Wie sicher die Arbeit ist, sieht man ja." Ein Kompromiss müsse erarbeitet werden.
Über den Kurs der Landesregierung sind die Stadthäger Straßenwärter erbost. "Herr Pörtner war damals zu Besuch, als die Straßenmeisterei Lauenau geschlossen werden sollte. Da hat er gesagt, er könne nichts tun, weil er in der Opposition sei. Jetzt ist er doch an der Regierung", sagte einer der Streikteilnehmer. Die Aussage von vor sechs Jahren sei nun nicht mehr glaubwürdig.
"Dieser Streik wird länger dauern", ist Schmidt überzeugt. Es werde Ernst gemacht. Die Zeit der Warnstreiks sei erstmal vorbei. Lediglich eine Notbesetzung von drei Mann kümmere sich in den kommenden Tagen um dringende Maßnahmen oder Gefahrenpunkte. Dabei handle es sich um einen freiwilligen Einsatz.
Ob kreisweit noch mehr Landesbeschäftigte, abgesehen von rund 70 Mitarbeitern der Straßenmeistereien Rinteln und Stadthagen sowie der Autobahnmeisterei Lauenau, die Arbeit niederlegen werden, ist derzeit unklar. Die Länge der Verhandlungen ist nach Meinung von ver.di-Kreisprecherin Angela Schultjahn nicht absehbar. "Wir sind noch steigerungsfähig", schiebt diese mit Blick in Richtung Hannover nach.